Das Oberlandesgericht Düsseldorf verurteilt den selbsternannten „Cyber-Dschihadisten“ Sabri B. zu fünf Jahren Haft. Die Beweislage ist so erdrückend, dass die Vorsitzende Richterin gut fünf Stunden für die Begründung braucht.
Nordrhein-Westfalens Verfassungsschutz will den Salafismus dort bekämpfen, wo er bisher freie Hand hatte: in der Youtube-Welt der Jugend. Ein Satire- und ein Informationsformat klären über das Thema auf.
Mit Durchsuchungen gehen die Behörden gegen zwei salafistische Vereine aus Düsseldorf und Neuss vor. Die Gruppen sollen die Hamas unterstützen – die von den Vereinigten Staaten, Israel und der EU als Terrororganisation eingestuft wird.
Er wollte nach Istanbul ausreisen: Die Polizei hat einen der führenden Salafisten in Deutschland festgenommen. Ihm wird Beihilfe zu einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen.
Im vergangenen Jahr hat Innenminister de Maizière den Verein hinter der Koran-Verteilaktion „Lies!“ verboten. Die Organisation klagte – und entschloss sich kurz vor der Verhandlung zu einem ungewöhnlichen Schritt.
Noch vor einigen Jahren gab es wenige zentrale Figuren in der deutschen Salafisten-Szene. Deren Struktur hat sich nun grundlegend geändert, sagt Verfassungsschutz-Präsident Maaßen. Das erschwere die Überwachung.
Anis Amri wurde schon in seiner Heimat Tunesien straffällig, dann auch in Italien. Im Sommer 2015 kam er nach Deutschland. Dort lief schief, was nur schieflaufen kann.
Das Verbot des Vereins „Die wahre Religion“ war richtig, arbeiteten die Salafisten doch an der Zerstörung von Vertrauen, Bürgersinn und Kultur. Muslime in Deutschland sollten die Razzien auf jeden Fall als Unterstützung begreifen.
Die Großrazzia gegen „Die wahre Religion“ war bereits der zweite schwere Schlag gegen die Salafisten innerhalb von wenigen Tagen. Trotzdem könnte sich die Szene schnell wieder erholen.
„Die wahre Religion“ (DWR) gilt als das mitgliederstärkste salafistische Netzwerk in Deutschland. Ihr Ziel ist die Radikalisierung der Gesellschaft.
Die Koran-Verteilung in den deutschen Fußgängerzonen ist eine kontroverse Praktik. Vor allem aber ist sie ein lukratives Geschäft.
Zwei radikalisierte Jugendliche sollen für den Anschlag auf den Essener Sikh-Tempel verantwortlich gewesen sein. Wächst hier eine neue Gruppe selbsternannter Gotteskrieger heran?
Mit 17 wurde Dominic Schmitz zum Salafisten, drehte Propagandavideos und pilgerte mit Pierre Vogel nach Mekka. Mit 28 kämpft er auf großer Bühne gegen diese Ideologie.
In Deutschland gibt es kein Viertel wie das belgische Molenbeek. Dennoch gehen die Sicherheitsbehörden davon aus, dass die Gefahr durch gewaltbereite Islamisten dramatisch zugenommen hat.
Hans-Georg Maaßen hat sie mit den vier „M“ charakterisiert: Männlich, muslimisch, Migrationshintergrund, Misserfolg. Mit der ursprünglichen innerislamischen Reformbewegung verbindet Deutschlands Salafisten wenig.
Sie verschenkten den Koran und sorgten für Aufsehen. Jetzt gehen die Ermittler auf breiter Front gegen Salafisten vor. Bundesweit gab es Razzien, auch in mehreren hessischen Städten.
Ermittler haben Wohnungen und Vereinsheime von Salafisten durchsucht. Dabei geht es vor allem um Beweismaterial für mögliche Vereinsverbote. Knapp 1.000 Beamte waren im Einsatz. Innenminister Friedrich hat zudem das salafistische Netzwerk Millatu Ibrahim aus Solingen verboten.
Die meisten muslimischen Gemeinden in Deutschland sind nach ethnischer Zugehörigkeit organisiert. Der Salafismus überschreitet diese Grenze - und viele andere auch.
Die Salafisten verteilen hierzulande den Koran und greifen die Polizei an. Im Netz zelebrieren sie mit großem Aufwand die Bekehrung von Konvertiten. Dafür reist ein Großprediger aus Saudi-Arabien an.
Wer steckt hinter der Verteilung von Koran-Exemplaren? Nicht nur der Blick auf die Übersetzung und ihren Verfasser verweist auf Zusammenhänge mit dem Erstarken der ägyptischen Salafisten.
Sie verteilen den Koran und sind offen für alle, die sich spirituell verarmt fühlen. Verfassungsschützer schätzen, dass etwa 3800 Salafisten hierzulande leben. Wer sich auf sie einlässt, reist vielleicht irgendwann nach Pakistan.
Hessen wird nach Einschätzung von Innenminister Rhein (CDU) immer mehr zum bundesweiten Zentrum der Salafisten. Die Gefahr durch die radikal-islamische Organisation habe „eine neue Dimension“ erreicht.
In deutschen Sicherheitsbehörden mehren sich die Bedenken gegen die Werbungsbemühungen von Islamisten. Salafistische Muslime haben in deutschen Städten mehrere Millionen Exemplare des Koran verteilt. Nach Ansicht von Kirchen und Politikern ist dies allein nicht zu beanstanden.
Kritische Berichterstattung ist den Salafisten, die in deutschen Fußgängerzonen gratis den Koran verteilen, offensichtlich unerwünscht. Reporter werden im Netz bedroht und verfolgt.