Das Buch „Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts“ begleitet den Diplomaten Richard Holbrooke ins Innere der Macht in Washington. Die scharfe Analyse der amerikanischen Außenpolitik kommt zum richtigen Zeitpunkt.
Adenauer wollte die Kontrolle des Parlaments über die Bundeswehr möglichst gering halten. Dagegen regte sich produktiver Widerstand im Bundestag. Eine Geschichte des Verteidigungsausschusses.
Bundeskanzler Scholz bekommt in Südamerika wenig Unterstützung für seine Politik im Ukrainekrieg. Trotzdem war seine Reise richtig, Deutschland braucht neue Partner.
Die Bundesinnenministerin will offenbar im Amt bleiben, wenn sie als SPD-Spitzenkandidatin in Hessen die Wahl verliert. Das wird gerne als rosinenpickende Sesselkleberei kritisiert und mit Norbert Röttgen verglichen. Aber der Vergleich hinkt.
In keiner Phase der Pandemie kam die Politik vor die Welle. Es wurden viele Fehler gemacht. Entscheidend aber ist: Die Politik war dennoch erfolgreich.
Der Vorwurf des Rassismus wird oft und schnell erhoben. Wer davon getroffen wird, weiß oft gar nicht, warum. Er versteht unter Rassismus etwas ganz anderes als die, die mit dem Finger auf ihn zeigen.
Erdogan will dem NATO-Beitritt Finnlands zustimmen, nicht aber dem der Schweden. Der türkische Wahlkampf hat begonnen. Und Erdogan zieht alle Register.
Das Beste, worauf der amerikanische Außenminister auf seiner Nahostreise hoffen kann, ist die Bestätigung des prekären Status quo. Für eine Zweistaatenlösung fehlen seit Langem die Voraussetzungen.
Den Gefallen eines Parteiaustritts wird der einstige Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz der CDU kaum tun. Denn dessen gewagte Provokationen sind ja vor allem Ausdruck einer gekränkten Persönlichkeit.
Palästinensischer Terror ist durch nichts zu rechtfertigen. Aber auch Israels neue Regierung trägt zur Eskalation bei. Aus ideologischer Verblendung höhlt sie sogar das staatliche Gewaltmonopol aus.
Die deutsche Asylpolitik ist nicht ein Zeichen von Handlungsfähigkeit, sondern von politischem Fehlverhalten. Der Unmut über ihre Widersprüche wird wachsen.
Die SPD wird gerade durchgeschüttelt. Aber das ist gut so. Sie braucht einen zweiten Godesberg-Moment, um moralisch und regierungspraktisch zu überleben.
Der Plenarsaal im Deutschen Bundestag erinnert an einen Hörsaal, sagen manche. Und die Regierung sitzt rechts vom imaginären Thron. Sitzordnungen und ihre Auswirkungen auf die parlamentarische Praxis.
Die Ölkrisen der 1970er-Jahre leiteten eine Neuordnung der Nord-Süd-Beziehungen ein. Die „Neue Weltwirtschaftsordnung“ als Vorläufer der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Kann man ohne die Beschwörung der Apokalypse über die Klimakrise schreiben? Man kann, Horst von Buttlar beweist es. Die Probleme werden dennoch klar benannt.
Konservative Frauen wurden in den Vereinigten Staaten lange unterschätzt. Das Buch „Guns n' Rosé“ stellt eine Bewegung vor, die die USA auf Jahrzehnte beeinflussen könnte - und räumt mit gängigen Klischees auf.
Aziz Shehadeh musste nach der Gründung Israels seine Heimat verlassen. Zeit seines Lebens setzte er sich für die Belange der Palästinenser ein, was weder Israel noch Jordanien gefiel.
Die Beantragung von Asyl ist ein Menschenrecht. Um dies geltend zu machen, müssen aber viele Menschen erst einmal durch illegale Einreise Recht brechen. Eines von vielen Paradoxien in der Asylpolitik.
Das Wort „Flüchtlingskrise“ war ursprünglich Ausdruck der Willkommenskultur. Erst im Laufe der Zeit veränderte sich die Wahrnehmung. Die Debatte zeichnet das Buch nach.
Wer sich rasch eine gute Wissensgrundlage verschaffen will, um die Nachrichten über Russlands Krieg gegen die Ukraine einordnen zu können, sollte zu Gwendolyn Sasses Buch „Krieg gegen die Ukraine“ greifen.
Mehr als neun Monate nach Russlands Großangriff veröffentlicht der ukrainische Präsident eine Sammlung seiner Kriegsreden. Sie sind ein Protokoll des Scheiterns der Staatengemeinschaft. Wolodymyr Selenskyj gibt sich kämpferisch.
In der jungen Bundesrepublik konnten Funktionäre des Nationalsozialismus die Gesundheitspolitik prägen. Eine historische Untersuchung der Sechziger- und frühen Siebzigerjahre macht auf erschreckende Weise deutlich, wie wenig Gewicht es hatte, wenn Beamte historisch belastet waren.
Deutschland hat kein sicheres „Dach“ - zumindest militärisch. Das ist Folge einer Politik, die nach dem Ende des Kalten Krieges auch das Ende aller unmittelbaren Bedrohung für Deutschland erreicht glaubte.
Die SPD hat die Wahl 2021 gewonnen. Die Fraktion ist jünger geworden. Gewählt wurden die Neuen aber vor allem von ihren Großeltern. Eine Antwort darauf, was das für Deutschland bedeutet, gibt das Buch trotz seines Titels nicht.
Die SPD war die Partei des, wie man damals sagte, technischen Fortschritts. Das galt auch für die Kernenergie. Wie sich das wandelte, schildert ein Buch, dessen Lektüre wenig Spaß macht.
Nicht viele Kommunisten können von sich behaupten, auch vom politischen Gegner geschätzt worden zu sein. Für den Italiener Enrico Berlinguer gilt das. Eine Biographie des Erfinders des „Eurokommunismus“
Martin Herzog erzählt die wechselvolle Geschichte der Anti-Terror-Einheit von der Gründung vor 50 Jahren bis heute. Er beschreibt minutiös die großen Einsätze – 1977 in Mogadischu oder 1993 in Bad Kleinen –, ordnet sie aus der Sicht von Zeitzeugen ein und bewertet offene Fragen. Bei dem Spezialverband wurden nie Hitzköpfe gesucht, sondern immer Männer mit Charakter.
Der Kanzler in Südamerika : Scholz erlebt die neue Realität
Ein Kommentar von
Nikolas Busse
SPD-Spitzenkandidatur : Faesers doppelbödiger Amtsbonus
Ein Kommentar von
Jasper von Altenbockum
Corona-Bilanz : Einer Diktatur überlegen
Ein Kommentar von
Thomas Holl
Meinungskampf oder Moralkeule? : Rassismus ohne Rassen
Ein Kommentar von
Susanne Kusicke
NATO-Norderweiterung : Erdogan erweist Russland einen Dienst
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Rainer Hermann
Nahostkonflikt : Blinkens schwierige Mission
Ein Kommentar von
Nikolas Busse
Hans-Georg Maaßen : Eine Werteunion gekränkter Persönlichkeiten
Ein Kommentar von
Johannes Leithäuser
Gewalt in Israel : Netanjahus radikale Partner bestimmen
Ein Kommentar von
Peter Sturm
Asylpolitik : Kein verantwortbarer Belastungstest
Ein Kommentar von
Jasper von Altenbockum
Ideologischer Ballast : Der Schock ist für die SPD eine Chance
Ein Kommentar von
Mona Jaeger
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