Der ukrainische Regisseur Sergej Loznitsa und die belgischen Brüder Dardenne zeigen an der Croisette ihre neuen Filme. Dabei geht es auch um die Frage, wie stark man Bilder manipulieren darf.
Mit einer Kombination aus Claudio Monteverdi und Georg Friedrich Haas beginnt an Münchens Staatsoper ein neues Festival für frühes und zeitgenössisches Musiktheater. Es heißt „Ja, Mai“. Und erntet stürmischen Applaus.
Um wiedergewählt zu werden, zieht der türkische Präsident die letzten Register. Er lässt Oppositionelle weiter ins Gefängnis werfen und löst eine internationale Krise aus. So will er seine Macht sichern.
Der AC Mailand ist zum 19. Mal italienischer Meister geworden. Kaum war das geschafft, wurde dem Trainer Stefano Pioli noch auf dem Rasen die Medaille gestohlen. Nun ist sie zurück.
Wie kann es mit dem zerstrittenen PEN weitergehen? Man müsste nur die Grundidee des Trainingslagers aus dem Fußball auf den deutschen Literaturbetrieb übertragen. Ein Vorschlag mit Doppelzimmerbelegung.
Hommage an Józef Czapski: Einer der Überlebenden des Massakers von Katyn unterhielt seine Kameraden in Gefangenschaft mit improvisierten Vorträgen über Proust.
Wer ist der Schöpfer der Werke Maurizio Cattelans? Daniel Druet will als Schöpfer der Wachsfiguren des weltbekannten italienischen Künstlers anerkannt werden und zieht vor Gericht. Konzeptkünstlern allerorten dürfte das nicht gefallen.
Weil Boris Johnson großzügig Waffen an die Ukraine liefert, ehrt ihn das Land mit einer Straße in der Nähe von Odessa. Ein Besuch dort zeigt: Olaf Scholz sollte sich auf das Schlimmste gefasst machen.
Doppelleben: Der frühere Münchener Ballettchef Igor Zelensky und Putins zweite Tochter Katerina Tichonowa sind liiert und haben ein gemeinsames Kind. Tichonowa ist eine der besten Partien in Russland.
Der ARD sind 40.000 Chat-Nachrichten der AfD-Bundestagsfraktion zugespielt worden. Was steht drin? Frauen-, Schwulenfeindliches, Rassistisches, Umsturzphantasien. Man sieht, was in der Partei los ist. Das ist ein Offenbarungseid.
Sagen wir unentschieden? Der Erzbischof von Köln siegt vor Gericht einmal gegen „Bild“ und unterliegt einmal. Betrachtet man das Ganze, erweist sich Kardinal Woelkis juristische Strategie der Bekämpfung des Missbrauchsskandals als gescheitert.
Ein Recherchenetzwerk findet heraus, dass China die europäische Wissenschaft gezielt für den Aufbau seiner Armee einspannt. Auch hier ist es Zeit für einen Kurswechsel.
Roboter können alles. Nur da, wo sie wirklich gebraucht würden, versagen sie: bei der Hausarbeit. Wann gibt es endlich Maschinen, die Wäsche aufhängen und Gemüse schneiden können? Ein Gastbeitrag.
Postkolonialisten werfen der Mediävistik eine einseitig „weiße“ Perspektive auf das Mittelalter vor. Der Streit um eine abgelehnte Rezension gießt Öl ins Feuer der Debatte.
Wie britische Spione im Kriegsjahr 1943 das NS-Regime mit den Mitteln der Dichtung in die Irre führten: Der Kinofilm „Die Täuschung“ ist eine Hommage an die Macht der Literatur.
Pussy Riot im Kino. Auf der Leinwand? Auf der Bühne! In der mittelhessischen Provinz. Und vor Beginn der ausverkauften Performance schaut noch die Polizei vorbei.
So sieht das Museum der Zukunft aus: Köln zeigt seine Benin-Bronzen und verzichtet im Interesse der postkolonialen Aufklärung auf alle Erklärungen der Objekte.
Demonstrative Gegenwartsferne als Kommentar zur Gegenwart? Eckhart Nickels doppelbödiger Schul- und Kunstroman „Spitzweg“ provoziert genaue Beobachtung und fragt, ob ein ästhetizistisches Dasein heute noch möglich ist.
Der Sohn kündigt eine Übernachtung bei einem Schulfreund an. Bei der Mutter geht der Puls hoch. Wer ist dieser Max? Wie ticken seine Eltern? Droht wieder eine lange Aufarbeitung über Identität und Kultur im Anschluss?
Der Prozess Johnny Depp gegen Amber Heard geht in seine letzte Woche. Der Schauspieler wirft seiner Ex-Frau Verleumdung vor, sie ihm körperliche Gewalt. Im Netz ist das Urteil schon gefallen.
Man möchte an einen Witz glauben, doch dem britischen Premierminister ist es bitterernst: Er rührt mit den jetzt verabschiedeten Regeln ans Grundverständnis der Demokratie. Ein Gastbeitrag.
Die letzten Verteidiger von Mariupol haben sich ergeben. Daraus kann Putin einen Propagandasieg über die „Nazis“ machen. Es zeigt sich, was passiert, wenn man der „Emma“-Losung folgt, der Ukraine keine schweren Waffen zu geben.
Deutschlands ältestes Zisterzienserinnenkloster ist praktisch pleite. In höchster Not bieten die Nonnen nun wertvollste Bücher auf dem freien Markt an. Nicht nur Historiker sind entsetzt.
Die ostslawischen Sprachen Russisch, Ukrainisch und Belarussisch suchen ein neues Verhältnis zueinander. Zwei Übersetzerinnen und ein Übersetzer berichten von den Herausforderungen, vor denen sie stehen.
Der Zynismus der Lagerwelt hat die Mitte und die Höhen von Russlands Gesellschaft erobert. Eine Videotravestie auf Anna Karenina und der Filmemacher Andrej Swjaginzew bringen das auf erschreckende Weise auf den Punkt. Ein Gastbeitrag.
Der Fragebogen, den der Schriftsteller Marcel Proust gleich zweimal ausfüllte, war in den Salons ein beliebtes Gesellschaftsspiel. Wir spielen es weiter mit der Autorin, Chemikerin und Moderatorin Mai Thi Nguyen-Kim.
„Selma, Küsse, Kuddelmuddel“ haben die hessischen Autorinnen Laura Melina Berling und Hannah Rödel ihren Roman über Pubertät, Sexualität und Freundschaft genannt. Solch ein Buch hätten sie sich in dem Alter selbst gewünscht, sagen sie.
Wie konnte es nur zu diesen Inkonsistenzen und Widersprüchen kommen? Juliane Rebentisch erörtert Zwiespältiges in Hannah Arendts politischer Philosophie.
Gelobt sei das Schisma: Heinz Schilling schreibt in einem neuen Buch weiter an seiner großen Erzählung von der modernisierenden Kraft der neuzeitlichen Kirchen.
Afghanische Exiljournalistinnen und die Organisation Reporter ohne Grenzen fordern Bund und Länder auf, mehr für bedrohte und geflüchtete Pressemitarbeiter zu tun. Es geschehe zu wenig.
In „Um Himmels Willen“ spielte er über 18 Jahre hinweg den Bischof, er produzierte Hörspiele und war die deutsche Stimme von Peter Falk. Nun ist Horst Sachtleben im Alter von 91 Jahren gestorben.
Die öffentliche-rechtlichen Sender aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Arte verpflichten sich, für mehr Vielfalt zu sorgen. Was bedeutet das konkret?
David Cronenberg kommt mit seinem Alterswerk „Crimes of the Future“ nach Cannes und beweist, dass er die Kunst der filmischen Provokation nicht verlernt hat.
Den Folgen der Globalisierung kann niemand entkommen, ob auf einer Luxusjacht oder in einem rumänischen Dorf. Davon erzählen Filme von Ruben Östlund und Cristian Mungiu im Wettbewerb von Cannes.
Natürlich ist das Kitsch, es ist maßlos und fern jeder Realität: Tom Cruise fliegt wieder in „Top Gun: Maverick“. Wer sich diesen Pathosformeln des Kinos entziehen kann, der hat das Hollywood-Kino vermutlich nie ganz verstanden.
Kendrick Lamar kann das Persönliche grandios mit dem Gesellschaftlichen kurzschließen. Doch auf seinem neuen Album „Mr. Morale & The Big Steppers“ hat ihn die Psychoindustrie bekehrt.
Vangelis hat fast jeden Tonfall in der Musik beherrscht. Der griechische Filmkomponist verwandelte Klassiker wie „Blade Runner“ und „Chariots of Fire“ in große Opern. Jetzt ist er mit 79 Jahren gestorben.
Für sein neues Programm und sein neues Album „L.I.E.B.E.“ hat Götz Alsmann wieder unbekannte Schlagerschätze geborgen. Im Interview erklärt der Entertainer auch, wie es zu dem Titel kam.
Mit „Discover“ hat der italienische Bluessänger und Komponist Zucchero ein Album voller Coverversionen ihm wichtiger Lieder aufgenommen. Einige davon stellt er Ende Mai in der Frankfurt Festhalle vor.
Karg und stark: R. B. Schlathers Inszenierung von Giacomo Puccinis „Madama Butterfly“ an der Oper Frankfurt bietet präzise Personenregie und zwei eindrucksvolle Rollendebüts.
Kammerspiel für sieben Schweine: Stefan Bachmann inszeniert in Frankfurt die zweite Uraufführung von Elfriede Jelineks Pandemie-Palaver „Lärm. Blindes Sehen. Blinde sehen! Was ich sagen wollte“.
Mit Bildern aus einem heruntergekommenen Seebad wurde er berühmt, und auch danach blieb er den Geschmacksentgleisungen auf der Spur: Der traurige Clown der Bildreportage Martin Parr wird siebzig Jahre alt.
Ihre Bilder zeigten meist Frauenfiguren, die gesellschaftskritisch und provozierend verfremdet wurden: Nun ist die bekannte Pariser Street-Art-Künstlerin Miss.Tic im Alter von 66 Jahren gestorben.
Wer ist der Schöpfer der Werke Maurizio Cattelans? Daniel Druet will als Schöpfer der Wachsfiguren des weltbekannten italienischen Künstlers anerkannt werden und zieht vor Gericht. Konzeptkünstlern allerorten dürfte das nicht gefallen.
Bei den Blockbuster-Auktionen moderner und zeitgenössischer Kunst in New York hagelte es Rekorde. Herausragende Privatsammlungen hatten daran entscheidenden Anteil.
Männer sind im Schnitt bei der Geburt ihres ersten Kindes deutlich älter als Frauen. Werden sie auch in Zukunft immer älter? Die Gründe, warum die Deutschen immer später im Leben eine Familie gründen, sind gut erforscht.
Der Beschluss der Verfassungsrichter zur Pflegekasse lässt aufatmen. Andererseits sollte er für die Ampel ein Anstoß sein, grundsätzlich selbst bessere Antworten auf die ungelösten demographischen Fragen zu finden.
Im „Haus Rheinaue“ ist eine kleine Revolution zu besichtigen: Dank eines neuen Konzepts bleiben die Bewohner in dem Pflegeheim aktiv und zahlen weniger. Alle sind begeistert. Trotzdem droht das Aus.
Absurder Diebstahl : Wie dem Trainer des AC Mailand seine Medaille gestohlen wurde
Ein Kommentar von
Karen Krüger
Streithähne beim PEN : Mythos Malente
Ein Kommentar von
Hubert Spiegel
Polnische Literatur : Schönheit in Zeiten des Krieges
Ein Kommentar von
Paul Ingendaay
Prozess in Paris : Handwerker verklagt vergöttertes Genie
Ein Kommentar von
Jürg Altwegg
Krieg in der Ukraine : Eine Dorfstraße für Boris Johnson
Ein Kommentar von
Melanie Mühl
Journalistinnen in Afghanistan : Das neue Gebot der Taliban
Ein Kommentar von
Harald Staun
Münchens früherer Ballettchef : Ein Kind mit Putins Tochter
Ein Kommentar von
Kerstin Holm
Interne Chats im Bundestag : Die AfD ist ein Trümmerhaufen
Ein Kommentar von
Michael Hanfeld
Der Kardinal und die „Bild“ : Woelki-Skandal
Ein Kommentar von
Patrick Bahners
Europäische Wissenschaft : Ausgebeutet von China
Ein Kommentar von
Thomas Thiel
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