Im Land von Stephan Weil
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Am Ende eines „unangenehmen Wahlkampfs“: Jubel auf der SPD-Wahlfeier am Sonntag nach der ersten Prognose Bild: dpa
Die niedersächsische SPD verdankt ihren Erfolg vor allem dem Spitzenkandidaten Stephan Weil. Obwohl sich die AfD vor allem selbst zerlegte, spielte ihr nun offenbar die Energiekrise in die Hände.
Obwohl Stephan Weil am Sonntagnachmittag nicht wie beabsichtigt zur Erledigung seiner Grundsteuererklärung kam, betritt er den Fraktionssaal der SPD am Wahlabend dennoch freudestrahlend. Angesichts des guten Wahlergebnisses seiner Partei muss er mehrmals ansetzen, bis die Genossen aufhören, zu klatschen. „Wir stehen am Ende eines sehr harten, man kann auch sagen sehr unangenehmen Wahlkampfs“, sagt der niedersächsische Ministerpräsident. Wieder Applaus. „Wir haben gekämpft und wir haben heute Abend gewonnen.“ Den niedersächsischen Genossen ist es gelungen, nach der Landtagswahl 2017 nun zum zweiten Mal in Folge den SPD-Bundestrend deutlich zu übertreffen. Weil hebt jedoch hervor, dass die niedersächsische SPD sich gerade an diesem Abend als Teil der Bundes-SPD verstehe.
Ihren Erfolg hat die niedersächsische SPD vor allem ihrem Spitzenkandidaten zu verdanken, auf den die gesamte Kampagne abgestimmt war. Überall im Land blickten die Wähler auf Plakate, auf denen Stephan Weil mit ernstem Blick abgebildet war und der Slogan „Das Land in guten Händen“ stand. Die Sozialdemokraten haben ihren Ministerpräsidenten, der mittlerweile seit knapp zehn Jahren im Amt ist, als erfahrenen Krisen-Könner inszeniert. Das Ergebnis der Wahl gestattet es Weil, in den kommenden Tagen und Wochen selbstbewusst in Gespräche über die künftige Koalition einzutreten.
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