Mit Katzenköpfen gepflastert
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Der Schlossberg in Quedlinburg mit dem von Baugerüsten eingeschaltem Schloss und, rechts, der Stiftskirche Sankt Servatii Bild: ZB
Sachsen-Anhalt besteht zu großen Teilen aus der „unterteuften“ Landschaft, die Thomas Mann im „Doktor Faustus“ beschreibt. Was macht dieses Bundesland aus?
Kaisersaschern gibt es nicht, Thomas Mann hat sich das Städtchen für seinen Roman „Doktor Faustus“ mit all seinen Details ausgedacht: „Die alten Kirchen, die die treulich konservierten Bürgerhäuser und Speicher, Bauten mit offen sichtbarem Holzgebälk und überhängenden Stockwerken, Rundtürme mit Spitzdächern in einer Mauer, baumbestandene Plätze, mit Katzenköpfen gepflastert, ein Rathaus, im Baucharakter zwischen Gotik und Renaissance schwebend.“
Mann schrieb diese Zeilen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im amerikanischen Exil, während die Städte seiner Heimat in Schutt und Asche versanken. Der Ursache des nationalsozialistischen Unheils möchte der Schriftsteller in seinem Roman nachspüren. Er gräbt nach den Wurzeln der Verirrung Deutschlands und stößt dabei auf die kleinen Städte „recht mitten im Heimatsbezirk der Reformation, im Herzen der Luther-Gegend“.
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