Vom Missbrauch eingeholt
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Jeder nach eigenem Gutdünken: die Deutsche Bischofskonferenz Bild: dpa
Über die Vertuschung sexueller Gewalt durch frühere katholische Bischöfe werden immer mehr Details bekannt. Doch vielen Bistümern fehlt der Wille zu einer Aufarbeitung – ein fataler Zustand für die Opfer.
Reinhold Lettmann war 28 Jahre lang Bischof von Münster. Als er 2008 aus Altersgründen auf sein Amt verzichtete, kannten Dankbarkeit und Respektbezeugungen keine Grenzen. 2004 war es beim Abschied von Josef Homeyer in Hildesheim genauso gewesen. Das gleiche Bild 2007 bei Franz Kamphaus in Limburg und 2014 in Hamburg beim Abschied von Werner Thissen. Alle stammten aus dem Bistum Münster, alle hatten der katholischen Kirche in Deutschland im ausgehenden 20. Jahrhundert ihren Stempel aufgedrückt. Doch gleich ob mittlerweile verstorben wie Lettmann und Homeyer oder hochbetagt wie Kamphaus und Thissen, alle werden sie von ihrer Vergangenheit eingeholt: Missbrauch.

in der politischen Redaktion verantwortlich für „Die Gegenwart“.
2010 waren im Zuge der Enthüllungen über sexuelle Gewalt am Canisius-Kolleg in Berlin und in Kloster Ettal endlich die Opfer der sexuellen Gewalt in der Kirche sichtbar geworden. 2018 rückten nach der Veröffentlichung der sogenannten MHG-Studie die Täter in den Vordergrund – und die Mittäter. Was taten die Bischöfe und die Personalverantwortlichen in den Diözesen nicht alles, um die Täter zu schützen und die Opfer nicht sicht- und hörbar werden zu lassen?
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