Beim Truppenabzug hört die Loyalität auf
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Donald Trump am 13. November im Rosengarten des Weißen Hauses Bild: Reuters
Der republikanische Mehrheitsführer im Senat hat es seit der Wahl vermieden, Trump zu kritisieren. Nun aber hat Mitch McConnell dem Präsidenten widersprochen.
Mitch McConnell hat Donald Trump nun doch widersprochen. Zwei Wochen wand er sich, auch nur irgendetwas zu sagen, das Distanz zum Präsidenten zu erkennen geben würde. Die Intervention des republikanischen Mehrheitsführers im Senat hatte allerdings nichts mit dem 3. November und der Anerkennung des Wahlsiegs Joe Bidens zu tun. Zumindest nicht direkt. Als am Montag bekannt wurde, dass der scheidende Präsident beabsichtigt, die Zahl der Soldaten in Afghanistan und im Irak bis zum Januar zu reduzieren, äußerte McConnell Kritik: Zwar müssten alle Kriege irgendwann einmal enden und der Präsident habe hierbei gewiss Erfolge vorzuweisen. Ein „schneller Abzug“ aber würde „unseren Verbündeten schaden und jene Leute erfreuen, die uns schaden wollen“. Trump will die Zahl der Soldaten auf jeweils rund 2500 reduzieren, wie es am Dienstag aus dem Pentagon hieß. Als Zeitpunkt nannte der geschäftsführende Verteidigungsminister Christopher Miller den 15. Januar, fünf Tage vor der Amtsübergabe an Biden.
Die Folgen eines „übereilten Rückzugs“ aus Afghanistan etwa wären wahrscheinlich schlimmer als Barack Obamas Abzugsbefehl aus dem Irak im Jahr 2011, befand Senator McConnell. Ein solcher würde den Islamisten einen „großen Propaganda-Sieg“ bescheren und wäre „ein Symbol für eine Niederlage und Demütigung der Vereinigten Staaten“. Iran würde sich darüber freuen, bemerkte McConnell noch, der zudem nicht vergaß, die verdienstvolle Arbeit der ehemaligen Verteidigungsminister James Mattis und Mark Esper zu erwähnen.
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