Der Griff der Adlerkralle
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Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan und seine Ehefrau Emine bei einem Parteikongress in Trabzon am 16. Februar Bild: Getty
Nach der Verschleppung mehrerer Türken durch die PKK war Ankara lange untätig. Nun heizt eine gescheiterte Aktion zu ihrer Befreiung die Spannungen an. Das führt zu Verstimmungen im Verhältnis mit den Vereinigten Staaten.
Mit dem Tod von 13 türkischen Staatsbürgern, die in den Jahren 2015 bis 2017 von der PKK entführt und verschleppt worden waren, droht der Türkei ein Wiederaufflammen des Kurdenkonflikts. Denn die türkische Führung beschuldigt die prokurdische Partei HDP der Komplizenschaft mit der PKK. Der Vorsitzende der nationalistischen MHP, Devlet Bahceli, forderte schon einen härteres Vorgehen im Kampf gegen den Terrorismus und ein Verbot der HDP, der drittgrößten Fraktion im türkischen Parlament. Der angesehene Militärfachmann Metin Gürcan fürchtet eine Wiederholung des blutigen zweiten Halbjahres 2015, in dem es zahlreiche Terroranschläge gegeben hatte.
Die Operationen der türkischen Armee in Syrien hatten in den vergangenen Jahren in den Hintergrund gedrängt, dass sie im Nordirak weiterhin gegen die PKK vorging. Am 10. Februar hatte sie die jüngste Offensive begonnen: „Adlerkralle 2“. Mehr als 40 Kampfflugzeuge bombardierten Stellungen der Terrororganisation, Hubschrauber setzten Bodentruppen ab. Ein erklärtes Ziel war, die 13 türkischen Staatsbürger zu befreien, die die PKK aus dem Osten der Türkei in den Nordirak verschleppt und in Höhlen versteckt hatte.
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