Kabilas Marionette entwickelt ein Eigenleben
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Ein Anhänger des Präsidenten Kongos, Félix Tshisekedi, Anfang Dezember in Kinshasa Bild: AFP
Kongos Präsident Félix Tshisekedi war durch einen Deal mit seinem Vorgänger Joseph Kabila an die Macht gelangt – der im Hintergrund weiter die Fäden zog. Jetzt ist es zum Bruch zwischen beiden gekommen.
Es waren chaotische Szenen im „Palast des Volkes“ in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa: Parlamentarier prügelten sich in der vergangenen Woche auf der breiten Treppe des in den siebziger Jahren von Chinesen gebauten Gebäudes, bewarfen einander mit Stühlen. Anhänger des früheren Staatspräsidenten Joseph Kabila hatten sich im ersten Stock positioniert, Unterstützer des amtierenden Präsidenten Félix Tshisekedi im Erdgeschoss. Mehrere Menschen wurden verletzt. Derweil rissen wütende Abgeordnete Rednerpulte im Versammlungssaal um.
„Kabilas Leute sind bewaffnet hierhergekommen. Wir werden das nicht zulassen“, schimpfte ein Mitglied von Tshisekedis Partei UDPS. Eine Unterstützerin Kabilas sprach von „unbeschreiblichen Szenen“. „Wenn das ein Rechtsstaat, ist, dann tut es mir leid.“ Andere sprachen von einem „institutionellen Putsch“.
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