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Politikerrücktritte : „Von Herzen alles erdenklich Gute für die Zukunft“

Christine Lambrecht im September 2022 im Bundestag Bild: EPA

Minister scheiden selten freiwillig aus dem Amt. Und so wird mancher Rücktritt zu einem wahren Spektakel vor den Augen des erstaunten Wahlvolks. Ein Überblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

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          Am Ende war dann doch alles zu viel. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat nach wochenlanger Kritik an ihrer Person, ihrer Amtsführung und ihrem politischen Einfühlungsvermögen ihren Rücktritt erklärt. Sie beklagte die „monatelange mediale Fokussierung“ auf ihre Person, die Bundeswehr und ihre Soldaten müssten im Vordergrund stehen. Ihnen wünsche sie „von Herzen alles erdenklich Gute für die Zukunft“. Ein Eingeständnis eigener Fehler war das nicht.

          Tatjana Heid
          Stellvertretende verantwortliche Redakteurin für Nachrichten und Politik Online.

          Minister treten selten freiwillig zurück, noch seltener gestehen sie dabei Fehler ein. Und doch: Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass Ministerrücktritte in einer Legislaturperiode eher die Regel denn die Ausnahme sind. Minister stellen ihr Amt zur Verfügung, weil sie ein höheres Amt in der Fraktion übernehmen wollen, gesundheitliche Probleme haben oder in seltenen Fällen Platz machen wollen für einen Jüngeren. Häufiger aber treten sie zurück, weil sie nicht mehr zu halten sind. Die Gründe sind dann meist politischer oder persönlicher Natur – und da wird es spannend.

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