„Wie die SPD vor Hartz IV“
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Schreckgespenster? Ramelow und führende Linke in Thüringen Bild: dpa
Die Linke in Thüringen ist sozialistisch. Darauf legt die Vorsitzende Wert. Ihre Warnung, die Partei dürfe nicht zur „Ramelow-Regierungspartei degradiert“ werden, wiederholt sie trotzdem schon länger nicht mehr.
Es war im Frühjahr in Gera, als Susanne Hennig-Wellsow auf einem Programmparteitag der Thüringer Linken ans Rednerpult trat. „Wir sind eine sozialistische Partei. Und das bedeutet, dass wir natürlich die Eigentumsfrage in den Mittelpunkt stellen“, sagte sie, und dass es nicht reiche, den Kapitalismus etwas sozialer zu machen oder grün anzustreichen. „Nein, der Kapitalismus ist das Grundübel.“
Susanne Hennig-Wellsow ist 42 Jahre alt und Vorsitzende der Linken in Thüringen, was bisweilen untergeht, da Bodo Ramelow, der Ministerpräsident, alle zu überstrahlen scheint. Als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl trat Ramelow auf Plakaten bevorzugt ohne Parteilogo und mit unverfänglichen Slogans („Willkommen in Thüringen“, „Wohin die Reise geht“) auf. Am Wahltag reichte das für 31 Prozent, mehr als vor fünf Jahren und das stärkste Ergebnis, dass die Linke je erreicht hat. Zum ersten Mal überhaupt hatte die Partei eine Landtagwahl gewonnen.
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