Ein schlechtes Omen für Hongkongs Christen
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Joseph Kardinal Zen im September 2021 in Hongkong Bild: EPA
Kardinal Zen gilt als Fürsprecher der Demokratiebewegung in Hongkong. Seine vorübergehende Festnahme wird in Kirchenkreisen als „Schuss vor den Bug“ gewertet – bald steht die Verlängerung des Abkommens zwischen China und dem Vatikan an.
Wenige Stunden nach seiner Festnahme war der frühere Bischof von Hongkong Kardinal Joseph Zen am späten Mittwochabend gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Sein Pass wurde nach Polizeiangaben beschlagnahmt. Im August muss sich der 90 Jahre alte Geistliche wieder bei der Polizei melden. Beobachter im Vatikan sprachen von einem beispiellosen Vorfall, weil Kardinälen, die über Diplomatenpässe des Kirchenstaats verfügen, gewöhnlich Immunität vor Strafverfolgung gewährt wird.
Dem Kardinal und drei weiteren prominenten Fürsprechern der früheren Demokratiebewegung in Hongkong wird „eine Verschwörung zur geheimen Zusammenarbeit mit einem anderen Land oder externen Kräften zur Gefährdung der nationalen Sicherheit“ vorgeworfen. Alle fünf Beschuldigten waren Sachverwalter eines Spendenfonds, aus dem Anwaltskosten für angeklagte Aktivisten und Arztrechnungen für verwundete und traumatisierte Demonstranten beglichen wurden.
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