Sorge vor Delta-Variante : Bayerns Gesundheitsminister will strengere Kontrollen für Urlaubsrückkehrer
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Eine ehrenamtliche Helferin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) nimmt mit einem Wattestäbchen bei einem Urlaubsrückkehrer in Bitburg eine Probe. Bild: dpa
Klaus Holetschek fordert, engmaschig auf Impfausweise und negative Corona-Tests zu schauen. Hunderte deutsche Touristen brechen ihren Urlaub in Portugal ab.
Urlauber, die aus dem Ausland nach Deutschland zurückkehren, sollen nach Auffassung des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek (CSU) an den Grenzen engmaschig auf Impfausweise und negative Corona-Tests kontrolliert werden. Entscheidend sei, dass vor der Einreise getestet werde und die Testnachweise an den Grenzübergängen und den Flughäfen nicht nur stichprobenartig kontrolliert würden, sagte Holetschek, der auch Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz ist.
Hunderte Deutsche haben unterdessen ihren Portugal-Urlaub vorzeitig beendet, um das neue Virusvariantengebiet so schnell wie möglich zu verlassen. Ab Dienstag gilt die neue Einstufung des Robert Koch-Instituts (RKI) für Portugal und Russland als Risikovariantengebiete. Bei der Rückkehr gibt es keine Möglichkeit zur Freitestung, sondern auch Genesene und Geimpfte müssen 14 Tage Quarantäne einhalten. Mit 1604 neuen Corona-Ansteckungen binnen 24 Stunden war am Freitag in Portugal nach Behördenangaben der höchste Wert seit Februar registriert worden.
Lage in Petersburg spitzt sich vor EM-Spiel zu
Auch in Russland steigen die Corona-Zahlen seit Monatsbeginn stark an. Am Sonntag wurden landesweit mehr als 20.500 Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Besonders dramatisch ist die Lage in Europas größter Stadt Moskau. Dort starben 114 Menschen mit dem Virus innerhalb von 24 Stunden – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie vor über einem Jahr. In Fokus steht außerdem die EM-Spielstadt St. Petersburg, wo sich vor dem Viertelfinalspiel am kommenden Freitag die Lage zuspitzt. Dort gab es der Statistik zufolge mehr als 100 Todesfälle binnen eines Tages. Russland erhöht nun den Impfdruck, um nicht ganz die Kontrolle über die Pandemie zu verlieren. In mehreren Regionen gilt eine Impfpflicht für bestimmte Branchen.
In Deutschland haben die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 538 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,7 an. Seit Dezember wurden 71,4 Millionen Impfdosen verabreicht. 44,4 Millionen der Deutschen haben ihre Erstimpfung, das sind 53,3 Prozent. 28,9 Millionen (34,8 Prozent) sind auch zum zweiten Mal geimpft. Um gegen die besonders ansteckende Delta-Variante besser geschützt zu sein, haben am Wochenende mehrere Oppositionspolitiker ein Vorziehen der zweiten Impfung gefordert.