Rindssuppe ist aus der Mode gekommen, den überteuerten Knochenbrühe-Hypes zum Trotz. Dabei diente sie früher nicht nur als Stärkung, sondern bei Kästner regelrecht als Distinktionsmerkmal für Sympathieträger.
Beide sind Büchernarren. Der eine sammelt sie als Rohstoff für eigene Werke. Der andere liebt und studiert sie wie ein Privatgelehrter. Zwei Buchliebhaber im Porträt.
Die Städte sollen klimaneutral werden. Wenn es bei dem bisherigen Tempo bleibt, wird dieses Ziel vielleicht erst in Jahrhunderten erreicht. Es müssen also umsetzbare Projekte her. Zur Kommunalwahl in Frankfurt sollte das Thema auf der Agenda stehen.
Wo sich Außenseiter, Heimatlose und Künstler sehen lassen konnten: Zwei Bücher laden ein auf einen Kleinen Schwarzen in Berlin und Wien.
Wie man aus dem Glauben an alles oder nichts keine Weltanschauung macht: 1933 rezensierte Hannah Arendt den zum Katholizismus bekehrten Bestsellerautor Giovanni Papini, der auch liberalen Religionsintellektuellen zu denken gab.
Lange erwartet und nun auch auf Deutsch: Howard Eilands und Michael W. Jennings’ umfassende Biographie Walter Benjamins wird für lange Zeit Standard bleiben. Doch gravierende Mängel schließt das nicht aus.
Sehnsuchtsvolle Phantasiewelten: Das Museum der Moderne in Salzburg zeigt die Not von Exil-Künstlern, die während des Zweiten Weltkriegs ihre Heimat verloren.
Angeblich fliegen in der Bergluft die Golfbälle weiter als im Tal – aber trotzdem muss man sie erst mal treffen. Eine Reise ins Oberengadin, wo der Autor versuchte, Golf zu lernen, und eine üble Schreibkrise nicht überwand.
Erlebnisprotokolle vom Trümmerfeld: Was George Orwell als Korrespondent aus dem besiegten Deutschland zu berichten wusste.
Normalerweise kann Apothekerin Mira Sellheim ihre Kunden nicht nur mit offenen Armen, sondern auch mit gefüllten Regalen begrüßen. Die Corona-Krise ändert das – nicht nur Desinfektionsmittel und Schutzmasken werden knapp.
Der Darmstädter Künstler Helmut Lortz wäre dieser Tage 100 Jahre alt geworden. Mit zahlreichen Ausstellungen soll der „Jahrhundertkünstler“ gefeiert werden.
Die Corona-Pandemie setzt neue Prioritäten. Die Stabilisierung des Rentensystems bleibt aber dringlich, denn die Demographie schafft Fakten. Wie könnte eine Reform aussehen, die den Steuerzahler schont? Ein Gastbeitrag.
Novartis verlost ein teures Medikament gegen eine heimtückische Krankheit. Die Empörung dagegen ist groß. Der Pharmakonzern wird als Schurke geschmäht, dabei hat er viel richtig gemacht.
Der Münchner Stadtrat hat die Überprüfung aller 6000 Straßennamen in Auftrag gegeben. Auch Kleist und Kästner tauchen unter den Verdachtsfällen historisch belasteter Namensgeber auf.
Das kommt dabei heraus, wenn die ARD die „Feuerzangenbowle“ wieder auflegt: „Eine Klasse für sich“ funktioniert zumindest als Beziehungsdrama.
Buchhändler und Lehrer über Kinder, die nicht oder nur oberflächlich lesen – so wie ihre Eltern
München ist das teuerste Pflaster Deutschlands. Das ist hart für Jugendliche und Heranwachsende, die noch kaum Geld verdienen. Die Stadt hilft ihnen, indem sie bei zivilem Ungehorsam wegschaut.
Der Sommer hat Deutschland fest im Griff und steuert auf einen Rekord zu. Die Bauern debattieren über ausgedorrte Felder – und die Bundeswehr sucht die Ursache des Eurofighter-Absturzes. Was sonst noch wichtig wird, steht im F.A.Z.-Sprinter.
Mit seiner Frau Teofila entkam Marcel Reich-Ranicki knapp dem Holocaust. Bei Youtube wird der frühere F.A.Z.-Literaturchef auch nach seinem Tod verleumdet und mit antisemitischem Hass überzogen. Was sagt der „Legal Support“ der Plattform?
Goethes „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn“ wurde oft parodiert. Hans Magnus Enzensberger hat sich dabei einen besonders ernsten Scherz erlaubt.
Die „Organisation Gehlen“ wollte Bundesnachrichtendienst werden. Dafür hatte sie dem Kanzler allerlei anzubieten.
Die Lyrik-Charts werden leider immer noch von bereits verstorbenen Dichtern angeführt. Ob es den Lyrikern der Gegenwart wohl helfen könnte, wenn man ihre Werke öfter in Fernsehfilmen aufsagte? Ein paar Vorschläge.
Verhaltensunsicherheit bei der Frage: „In welchem Land ist man, wenn im komplett leeren Zug jemand darauf besteht, auf seinem reservierten Platz zu sitzen?“ Man möchte antworten: Wir fragen uns zu viel über uns.
Bei den Schülern beliebt, von den Kollegen gemobbt: Thomas N. ist nach der Wende mit größtem Engagement in den Pädagogenberuf eingestiegen. Jetzt droht sein Leben in Scherben zu fallen.
Parole Emil: Eine halbbiographische Annäherung an Erich Kästner erzählt von Freundschaft und Aufrichtigkeit in dunkler Zeit. Das ist vielleicht der schönste Weihnachtsfilm in diesem Jahr: „Kästner und der kleine Dienstag“.
Vielleicht wirft sie sich in Schale, weil wir sie erobern sollen: Die Pistazie ist ein Wunderding der Küche, als Panade, als Eis – und abends als Beschäftigungstherapie.
Die neue ARD-Verfilmung des „doppelten Lottchens“ von Erich Kästner will vor allem eines sein: sehr zeitgemäß. Und zwar nicht behutsam und klug, sondern brutal mit der Brechstange.
Der Kopf hämmert, das Denken ist wie gelähmt. Speiübel, immer wieder. Inzwischen gibt es so viele Migräne-Mythen wie Heiler. Dennoch: Es gibt neuen Grund zur Hoffnung.
Der fliegende Salon schließt: In den neuen ICE-Zügen fehlen klassische Abteile. Damit endet die Ära, in der die Bahnreise noch ein Abenteuer sein konnte.
Für Autoren, die sich mit Kinder- und Jugendliteratur beschäftigen, waren die Tore der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung seit ihrer Gründung fest verschlossen. Jetzt wurde Andreas Steinhöfel aufgenommen. Ein Fanal.
Erich Kästner ist vor allem für seine Kinder- und Jugendbücher bekannt geworden. In Frankreich wurde er nie wirklich ernst genommen. Ein Schweizer Rezensent will jetzt in Kästners „Fabian“ einen geistigen Vorläufer von Michel Houllebecq erkannt haben.
Anfang des Jahres fiel in einer Schule in Schleswig-Holstein nach einem Drohschreiben der Unterricht für einen Tag aus. Knapp elf Monate später wird die Schule wieder geschlossen - wieder wegen einer alarmierenden E-Mail.
Papst Franziskus ist ein Meister der flexiblen Metapher. Das hat er jetzt wieder auf seiner Afrika-Reise bewiesen – mit widersprüchlichen Aussagen über das Verhältnis von Religion und Gewalt.
Am Anfang steht ein Besuch bei Katia Mann: In seinem Bungalow in Hürth bei Köln trägt Thomas B. Schumann Literatur der zwanziger Jahre, des Expressionismus und des Exils zusammen.
Literatur für junge Leser ist beliebt. Und wird gern belächelt. Taugt sie trotzdem als Forschungsgegenstand?