Nach Musk-Übernahme : Trump will nicht zu Twitter zurück
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Donald Trump Bild: Reuters
Elon Musk übernimmt Twitter und will den Kurznachrichtendienst von der Börse nehmen. Der frühere US-Präsident Donald Trump will derweil bei seinem eigenen Twitter-Klon „Truth Social“ bleiben.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat bekanntgegeben, nicht auf Twitter zurückzukehren. Er bleibe bei seinem eigenen Twitter-Klon „Truth Social“, sagte der Republikaner zumindest „Fox News“. Trump war im vergangenen Jahr von Twitter verbannt worden, nachdem er Sympathie für seine Anhänger bekundet hatte, die am 6. Januar 2021 das Kapitol in Washington erstürmt hatten. Das Twitter-Management betonte bisher, dass es für ihn keinen Weg zurück auf die Plattform gebe. Der künftige Twitter-Mehrheitseigentümer Elon Musk könnte das anders sehen, er hatte die Sperrung von Trumps Konto damals scharf kritisiert und Twitter vorgeworfen, als „Richter“ über die Meinungsfreiheit zu agieren.
Elon Musk wird sehr wahrscheinlich bei Twitter künftig den Ton angeben. Der Verwaltungsrat des Unternehmens hat am Montag den Widerstand gegen eine Übernahme durch Tech-Milliardär aufgegeben. Man habe sich mit Musk auf eine Übernahme verständigt, hatte der Twitter Verwaltungsrat am Montag mitgeteilt. Der Preis bleibt bei den von Musk von Anfang an gebotenen 54,20 Dollar je Aktie. Musk will das weltweit bekannte Unternehmen mit mehr als 217 Millionen Nutzern nach der Übernahme später in diesem Jahr von der Börse nehmen.
Der Twitter-Vorstand hat dem Geschäft schon zugestimmt, nun müssen noch die Aktionäre grünes Licht geben. Twitter-Chef Parag Agrawal teilte den Mitarbeitern am Montag mit, dass das soziale Netzwerk wie gewohnt weiterarbeiten wird - auch mit ihm an der Spitze - bis das Geschäft zum Verkauf des Unternehmens an Elon Musk für 44 Milliarden Dollar später in diesem Jahr abgeschlossen sei. Agrawal sprach am Montagnachmittag per Video zu seinen Mitarbeitern, um die Entscheidung des Twitter-Vorstands zu erläutern. Er bekräftigte während des Treffens, dass das Unternehmen in eine Phase der Unsicherheit eintrete. Es gebe keine Pläne für Entlassungen, versicherte Agrawal den Mitarbeitern.
Die Drehungen und Wendungen haben viele Twitter-Mitarbeiter in den letzten Wochen verwirrt und frustriert. Es bestehen erhebliche Zweifel, in welche Richtung sich die Online-Plattform unter Führung des ebenso visionären wie umstrittenen High-Tech-Pioniers entwickeln wird. Viele Mitarbeiter hatten sich intern lautstark gegen einen Deal mit Musk ausgesprochen, weil sie befürchten, dass Musks forscher, kämpferischer Stil der Unternehmenskultur schaden und Mitarbeiter verprellen könnte.
Twitter-Gründer und -Großaktionär Jack Dorsey, der erst im vergangenen Jahr den Chefposten an Agrawal abgegeben hat, begrüßte derweil die Übernahme durch Musk: „Es ist der erste richtige Schritt, das Unternehmen der Wall Street zu entziehen.“