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Nach rassistischer Gewalttat : Präsident Joe Biden besucht Buffalo

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Will nach Buffalo reisen: Der amerikanische Präsident Joe Biden (Aufnahme vom 10. Mai in Des Moines) Bild: dpa

Der amerikanische Präsident Biden will am Dienstag nach Buffalo reisen. Dort wolle er mit der Gemeinde trauern, die zehn Leben durch einen rassistischen Angriff verloren hatte, teilte das Weiße Haus mit.

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          Angesichts des Entsetzens in den Vereinigten Staaten über den rassistisch motivierten Schusswaffenangriff mit zehn Toten im Bundesstaat New York reist Präsident Joe Biden am Dienstag an den Ort der Gewalttat. Der Präsident und seine Frau wollten die Stadt Buffalo besuchen, „um mit der Gemeinde zu trauern, die zehn Leben durch diesen sinnlosen und entsetzlichen“ Angriff verloren habe, teilte das Weiße Haus am Sonntag (Ortszeit) mit. Auch UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte die „abscheuliche Tat eines rassistischen Gewaltextremismus“.

          Die Ermittler gehen inzwischen eindeutig von einer rassistischen Motivation des 18 Jahre alten weißen Angreifers auf einen Supermarkt in Buffalo am Samstag aus. „Die bisher gefundenen Beweise zeigen ohne Zweifel, dass dies ein absolut rassistisches Hassverbrechen ist“, sagte Joseph Gramaglia von der Polizei in Buffalo am Sonntag. Bei der Gewalttat waren zehn Menschen erschossen und drei weitere verletzt worden; fast alle Opfer waren Afroamerikaner. Der Angreifer, der seine Tat anfangs live im Internet übertrug, hatte vor und in einem Supermarkt das Feuer eröffnet.

          Der Täter habe die überwiegend von Schwarzen bewohnte Gegend zuvor ausgekundschaftet, wie Gramaglia weiter sagte. Er fuhr demnach über 320 Kilometer von seinem Wohnort bis nach Buffalo, um dort seinen Anschlag zu verüben. Dabei trug er eine kugelsichere Weste, einen Helm und feuerte mit einem Sturmgewehr vom Typ AR-15. Der Mann wurde festgenommen und wegen Mordes angeklagt. Laut Gramaglia war er wegen „allgemeiner Drohungen“ gegen seine Schule früher schon einmal kurzzeitig zu einer psychiatrischen Untersuchung beordert worden.

          Täter „inspiriert“ von Taten in Christchurch

          Nach amerikanischen Medienberichten prüfen die Behörden ein 180 Seiten langes „Manifest“ des Täters, das vor dem Angriff im Internet veröffentlicht worden sein soll und in dem der Mann sein Vorhaben und seine rassistischen Beweggründe darlegt. Die „New York Times“ berichtete unter Berufung auf diesen Text, der Angreifer sei unter anderem von den Anschlägen auf zwei Moscheen im neuseeländischen Christchurch mit 51 Toten im Jahr 2019 „inspiriert“ worden.

          Schockierte Anwohner versammelten sich zu einer Mahnwache vor dem Supermarkt. New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul, Generalstaatsanwältin Letitia James und Buffalos Bürgermeister Byron Brown nahmen am Sonntag an einem Gottesdienst teil. Hochul beschrieb die Gewalttat als „Hinrichtung militärischer Art“. James, die Afroamerikanerin ist, sagte, der Angriff sei „schlicht und einfach“ als „einheimischer Terrorismus“ einzustufen. Brown betonte, der Täter habe gezielt „so viele schwarze Leben wie möglich“ auslöschen wollen.

          Für neues Entsetzen sorgte am Sonntag ein weiterer Schusswaffenangriff, diesmal in einer Kirche in Kalifornien. Eine Person wurde getötet und fünf weitere wurden durch Schüsse teils schwer verletzt. Der Angriff wurde laut Polizei von einem Mann asiatischer Herkunft verübt. Zum Motiv des etwa 60 Jahre alten Mannes werde noch ermittelt, teilte die Polizei von Orange County am Sonntag (Ortszeit) mit. Die Opfer waren nach einem Bericht der „Los Angeles Times“ überwiegend asiatischer Herkunft, die meisten demnach aus Taiwan.

          Die Gläubigen der Kirche in der Stadt Laguna Woods rund 70 Kilometer südlich von Los Angeles hatten sich nach Angaben der Polizei zu einem Essen nach dem Kirchgang versammelt, als der Angriff begann. Demnach konnten die Gläubigen den Angreifer überwältigen und festhalten, bis die Polizei eintraf. Die Kirchgänger hätten „seine Beine mit einem Verlängerungskabel gefesselt und mindestens zwei Waffen sichergestellt“, sagte Hallock. „Diese Gruppe Kirchgänger zeigte außergewöhnlichen Heldenmut und Tapferkeit.“ Die Gläubigen hätten vermutlich weitere Verletzte oder Todesopfer verhindert.

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