F.A.Z.-Empfang in Berlin : Eine absolute Mehrheit für das Wiedersehen
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Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) im Gespräch mit F.A.Z.-Herausgeber Berthold Kohler (links) Bild: Frank Röth
Das Gedränge ist groß im „Borchardt“ in Berlin-Mitte: Bundesminister treffen Verleger, Wirtschaftsgrößen plaudern mit Schauspielern. Endlich konnte die F.A.Z. wieder zum Empfang laden.
Ist das Gedränge größer? Das Gelächter lauter? Sind die Kleider schicker, die Begrüßungen herzlicher, die Gespräche aufgekratzter? Oder kommt einem das nur so vor, weil das alles viel zu lange nicht möglich war? „Es ist echt schön, hier zu sein“, sagt die Schauspielerin Pheline Roggan, einen Aperol Spritz in der Hand. Die Enge vor der Garderobe habe sie zwar einen Moment zusammenzucken lassen. Aber: „Das ist eine gute Vorbereitung auf den Filmpreis morgen, was die Dichte und die Menschenmenge angeht.“ Blaues Jeanskleid, sonnengelbe Midi-Tasche: Endlich mal wieder rauskommen und Leute sehen, „das hat total gefehlt“.
Nachdem zwei Jahre pandemiebedingt die Sommerfestsaison der Hauptstadt weitgehend ausgefallen ist, wird an diesem Abend mehr als deutlich: Die persönliche Begegnung und Kommunikation face to face, über Parteigrenzen und Professionen hinweg, gehört doch ganz wesentlich zum Kern von Politik, Wirtschaft, Kultur und Journalismus – und des Menschseins schlechthin.
Donnerstag, Berlin-Mitte: Die F.A.Z. hat eingeladen zu ihrem traditionellen Empfang im Restaurant „Borchardt“. Zwischen den Straßen der Stadt steht die Hitze, drinnen gibt es zum Glück kein Thermometer. An die 500 Gäste schieben sich durch die beiden Räume dieser ersten Berliner Adresse für Schnitzel, Glanz und Klatsch. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) steht erst mit F.A.Z.-Herausgeber Berthold Kohler, dann mit Reinhard Müller zusammen, dem verantwortlichen Redakteur für Zeitgeschehen dieser Zeitung. Bauministerin Klara Geywitz (SPD) eilt mit ausgestrecktem Zeigefinger an Jens Spahn vorbei, dem stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Der japanische Botschafter steckt Anton Hofreiter von den Grünen eine Visitenkarte zu.
Buschmann zeigt die Maske vor und grinst
Bundesfamilienministerin Lisa Paus musste zwischen drei Einladungen wählen und hat sich für die F.A.Z. entschieden. Auch Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagt: „Ich mache ganz wenig Sommerfeste. Aber die F.A.Z. gehört natürlich zum Must-Have.“ Dann zieht er eine schwarze FFP2-Maske aus der Jackett-Tasche und grinst, um ironisch der Berichterstattung zu begegnen, er habe etwas gegen Masken. Im Supermarkt, sagt er, trage er immer eine.
„Ich glaube, eine absolute Mehrheit des Kabinetts ist schon da“, sagt Kohler, der als gegenwärtiger Vorsitzender der Herausgeberkonferenz der F.A.Z. die Gäste begrüßt. Eine namentliche Würdigung der illustren Gesellschaft könnte bis Mitternacht dauern, sagt er mit Blick in den vollen Saal. Allein den langjährigen Kollegen und Auslandschef der F.A.Z., Klaus-Dieter Frankenberger, erwähnt er persönlich. Frankenberger ist nach 35 Zeitungsjahren Anfang des Jahres in den Ruhestand gegangen. „Ein bisschen ist das heute auch Ihr Abend“, ruft der Herausgeber ihm zu.