Die Linke und die Libido
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Das Buch „La familia grande“ von Camille Kouchner hat für eine gesellschaftliche Debatte über Inzest gesorgt. Bild: AP
Das letzte Tabu: Enthüllungsbücher über Inzest und Pädophilie in der Elite erschüttern Frankreich. Die höchsten Kreise des Landes sind alarmiert.
Ein Inzest-Skandal unter Hochgebildeten erschüttert Saint-Germain-des-Prés. „Germanopratins“ werden die Einheimischen des berühmten Pariser Stadtviertels genannt. Es sind Intellektuelle, die sich für die Leuchttürme der Welt halten. Das Magazin „Le Point“ hat versucht, ihre Sitten und Bräuche zu ergründen, zu denen auch ein Hang zu Pädophilie, Vergewaltigung und – legaler – Polygamie gehört.
Die Ureinwohner des Reservats sind Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir. Er erfand den Mythos des engagierten Intellektuellen, sie das zweite Geschlecht. Als Paar bildeten sie die Avantgarde der wilden und offenen Ehe – durchaus für alle. Im – geheizten – Café de Flore schrieben sie noch im Krieg ihre Bestseller, die die Welt veränderten. Auf seiner Karte des Territoriums verzeichnet „Le Point“ ihr gemeinsames Grab im Friedhof von Montparnasse.
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