Die Event-Sucht der Städte
- -Aktualisiert am
Unter dem Sand begraben ist derzeit das Mahnmal, das an die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten anno 1933 erinnert. Bild: dpa
Brezen und Spiele: Beachvolleyball auf dem Königsplatz, Rammstein auf der Theresienwiese – die Stadt München tut derzeit alles, um sich als coole Spaßhochburg zu verkaufen. Zum Schaden vieler Bewohner.
Die Inflation, so ist allenthalben zu lesen, treffe besonders die Geringverdiener. Das gilt eigentlich auch in München, einer Stadt, in der man sich ohnehin ständig fragt, wie es Geringverdiener dort schaffen, über die Runden zu kommen. Sieht man sich allerdings um, hat man den Eindruck, es werde mit Geld um sich geworfen, als gäbe es kein Morgen. Und das wird auch noch als „gut so“ verkauft, denn schließlich steht an der Isar alles Eventhandeln unter dem moralischen Gesetz der Nachhaltigkeit.
Das scheint besonders dann zu gelten, wenn durch Großveranstaltungen der öffentliche Raum wieder einmal besonders hart rangenommen wird. Seit dem gestrigen Donnerstag gastiert ein neues sportliches Event namens European Championships in der Stadt, und alle sind ganz aus dem Häuschen, wie nachhaltig das ist – der Innenminister, der Oberbürgermeister, die Veranstalter sowieso.
Jetzt 30 Tage kostenfrei testen 2,95 € / Woche
Jetzt kostenfrei Zugang abonnieren?