Kinder in der Kakaoproduktion: Schon lange dauert der bisher vergebliche Kampf gegen die Kinderarbeit in Westafrika. Bild: Getty
Zwei Millionen Kinder schuften auf den Kakaoplantagen in Westafrika. Werden die großen Schokoladenhersteller dafür künftig haften?
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Sie hantieren mit Macheten, schleppen schwere Säcke, atmen Pestizide ein und bleiben der Schule fern: Dass Kinder arbeiten, ist im Kakaoanbau in Westafrika gang und gäbe. In jeder Tafel Schokolade, die in Europa verkauft wird, steckt mutmaßlich Kinderarbeit. Dieses Problem ist lange bekannt, aber bis heute ungelöst. In Ghana und der Elfenbeinküste, wo zwei Drittel aller Kakaobohnen geerntet werden, leisten rund zwei Millionen Kinder gefährliche Arbeiten. Dies geht aus einer umfassenden Studie des National Opinion Research Center (Norc) der Universität Chicago hervor, deren abschließender Entwurf der F.A.Z. vorliegt. Der mehr als 200 Seiten starke Bericht soll Ende Juni veröffentlicht werden. Ob es dazu kommt, ist allerdings noch unklar: Die Regierungen Ghanas und der Elfenbeinküste bemängeln methodische Fehler und verlangen Änderungen.
Die Vorwürfe an die Forscher könnten allerdings vorgeschoben sein. Denn die Regierungen der beiden westafrikanischen Länder fürchten, dass der Verkauf ihres wichtigsten Exportprodukts in die Vereinigten Staaten unter dem Eindruck dieses Berichts unterbunden werden könnte. Nichtregierungsorganisationen in Amerika haben ein altes Gesetz herausgekramt, das sich gegen die Einfuhr von Produkten aus Sklavenarbeit richtet.
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