Wettbewerb „Digital Shapers“ : „Wir haben eine Konzert-App für Musiker entwickelt“
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Das Siegerteam: Auryn Engel, Christian Pfeifer, Marc Schneider, Estelle Zanga und Stefan Faistenauer Bild: Britta Leuermann/Digital Shapers
Bei Hackathons und Digitalwettbewerben bekommen Studenten und Berufsanfänger Einblicke in die Berufswelt der beteiligten Unternehmen. Was bringt das? Wir haben mit den Gewinnern des Wettbewerbs „Digital Shapers“ gesprochen.
Beim Talentwettbewerb „Digital Shapers“ traten im Finale in Berlin sechs Gruppen gegeneinander an. Sie sollten Probleme aus dem tatsächlichen Manageralltag lösen. 12 Wochen lang hatten die Teams Zeit, an ihrer Aufgabe zu arbeiten. Unterstützt wurden sie dabei von Digitalprofis der beteiligten Unternehmen des Wettbewerbs, der von Airbus, Bertelsmann, Lufthansa, Metro, McKinsey, SAP und Zeiss veranstaltet wird und bei dem die F.A.Z. Medienpartner ist. Es ging dabei meist um die Frage, wie sich große Traditionsunternehmen dem digitalen Wandel stellen sollen. Wie können Unternehmen ihre Datenschätze besser nutzen, welche Geschäftsmodelle taugen? Etliche Studenten und Berufsanfänger haben mitgemacht. Jeder Teilnehmer konnte sich für eine bestimmte Rolle im Team bewerben - zur Auswahl standen die Positionen „Businessvisionär“, „Data Scientist“, „Experience Designer“ und Softwareentwickler. Wir haben das Gewinnerteam befragt, das sich im Finale das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro gesichert hat.
Welche Aufgabe musste Ihr Team lösen?
Estelle Zanga: Wir waren das „Team Bertelsmann“ und sollten ein Problem in der Musikindustrie lösen. Was ändert die Digitalisierung? Die „Bertelsmann Music Group“ wollte ihre Dienstleistung für Künstler verbessern und dadurch einen Wettbewerbsvorteil in der digitalen Ära erzielen. Die Frage war: Wie kann das Unternehmen Streaming- und Social-Media-Daten besser dazu nutzen, um Musikern zu helfen?
Wie schwierig war es, bei so einem Wettbewerb mitzumachen?
Stefan Faistenhauer: Das Bewerben selbst ist eigentlich sehr einfach. In diesem Fall war es ein Onlinetest, bei der Rolle des Data Scientists ging es um die Analyse von Daten. Mit einschlägigen Vorkenntnissen und etwas Glück ist das auch zu schaffen. Der Auswahltag selbst war natürlich viel anspruchsvoller, dort wird wirklich geprüft, wie gut man Probleme lösen und im Team arbeiten kann.
Auryn Engel: Sich die Zeit zu nehmen und Online den Test zu machen, dass schafft jeder. Ob man dann eingeladen wird, ist nochmal was anderes. Doch auch hier gilt, wer ein wenig Erfahrung hat, sollte auch diese Hürde meistern. Vor Ort zählt Persönlichkeit. Man muss einfach man selbst sein.
Wie hat das Team zusammengefunden?
Estelle Zanga: Wir kannten uns vorher nicht. Das Team wurde von den Organisatoren zusammengestellt. Jeder konnte eine Präferenz für ein Unternehmen angeben. Und sich für eines von vier verschiedenen Profilen bewerben.
Ihr Team sollte sich in die Lage der Bertelsmann-Manager hineinversetzen. Wie haben Sie die Aufgabe gelöst?
Estelle Zanga: Unsere Aufgabe war zunächst zu fragen: Welche Bedürfnisse haben Musiker eigentlich? Und wie kann man ihnen mit der Auswertung von Streaming-Daten – etwa von Apple Music, Spotify, Youtube und Deezer - helfen?
Und?
Estelle Zanga: Wir haben zunächst versucht, das Problem möglichst genau zu erfassen. Also haben wir uns in die Situation der Künstler hineinversetzt, die kaum mehr CDs verkaufen, deren Einnahmequellen stattdessen Gagen aus Live-Konzerten und Partnerschaften mit Sponsoren sind. Die sind jedoch sehr unübersichtlich und stellen die Künstler vor komplexe Herausforderungen: Wo lohnen sich Live-Konzerte? Welche Sponsoren passen zum eigenen Profil? Wie können wir also Künstlern helfen, die Einnahmen aus Live-Musik und aus dem Sponsoring zu erhöhen? Uns war klar: BMG, als Partner der Künstler muss ihnen dabei helfen, sich auf ihre Musik zu fokussieren, ohne sich ständig Sorgen ums Geld machen zu müssen.