Südostafrika : Mehr als 500 Tote nach Zyklon „Freddy“
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Ein verletzter Mann wird nach dem Tropensturm „Freddy“ über eine Behelfsbrücke getragen. Bild: dpa
Bereits seit einem Monat wütet der Zyklon im Südosten Afrikas. Allein im verarmten Malawi sind mindestens 438 Menschen ums Leben gekommen. Die Region brauche Unterstützung, heißt es vom Welternährungsprogramm.
Tropensturm „Freddy“ hat in drei Ländern im südöstlichen Afrika – Malawi, Mosambik und Madagaskar – Behörden zufolge zu mindestens 522 Todesfällen geführt. Am meisten betroffen ist das verarmte Malawi, wo die Opferzahl nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde am Samstag auf 438 stieg.
Am Donnerstag hatten Malawis Behörden noch von 326 Toten berichtet. Etwa 345.000 Menschen sind in dem Land demnach von den starken Regenfällen, Fluten und Erdrutschen betroffen. Zehntausende seien obdachlos geworden. Die Regierung hat für die am stärksten betroffene Region, den Süden Malawis, den Katastrophenfall ausgerufen.
Der Tropensturm brachte im Süden Malawis in sechs Tagen so viel Niederschlag wie sonst in sechs Monaten und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Mehr als 183.000 Menschen wurden laut OCHA durch Überschwemmungen und Erdrutsche obdachlos. Mehr als 300 Notunterkünfte wurden errichtet.
„Beträchtliche Unterstützung“ nötig
Malawis Präsident Lazarus Chakwera sagte während eines Besuchs in der Katastrophenregion, seine Regierung erwarte, „dass das Bild von Zerstörung und Tod noch schlimmer wird“, sobald der Zugang zu weiteren Gebieten möglich werde.
Der örtliche Direktor des Welternährungsprogramms (WFP), Paul Turnbull, sagte, das Land werde „beträchtliche Unterstützung“ brauchen. Chakwera rief zu internationaler Hilfe auf. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnte, dass der andauernde Cholera-Ausbruch in Malawi sich durch die Folgen des Zyklons noch verschlimmern könnte.
Der Zyklon hatte seit vergangenen Freitag zum zweiten Mal innerhalb eines Monats im Südosten Afrikas eine Spur der Verwüstung hinterlassen. In Mosambik starben nach Angaben von Präsident Filipe Nyusi mindestens 67 Menschen. Auch im Inselstaat Madagaskar gab es mindestens 17 Tote.
Der seit mehr als einem Monat wütende Sturm dürfte nach Angaben der Weltwetterorganisation (WMO) der langanhaltendste Zyklon seit Beginn der Wetteraufzeichnungen sein. „Freddy“ wurde am 6. Februar zum Zyklon erklärt. Der Süden Afrikas befindet sich derzeit in der Zyklon-Saison, die bis März oder April Regen und schwere Stürme mit sich bringen kann.