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Elefanten in Indonesien : Wo die wilden Elefanten (noch) wohnen

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Mit Feuerwerk gegen die wilden Elefanten. Die Bewohner versuchen in der Nacht die wilden Elefanten aus ihrer Siedlung zu vertreiben. Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA

In der Provinz Aceh, die Südspitze der indonesischen Insel Sumatra, kämpfen die Menschen gegen die wilden Elefanten. Der Verlierer steht schon fest.

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          In Aceh werden mehr und mehr Siedlungen und Palmölplantagen gebaut. Dafür wird Regenwald abgeholzt. So wird der Lebensraum der wenigen noch wild lebenden Elefanten auf der Insel Sumatra immer weiter eingeschränkt. Die Ausrottung der wilden Elefanten in Indonesien ist wohl kaum noch aufzuhalten, aber nirgends geht sie so schnell voran wie in Aceh: Hier werden aktuell noch 500 wilde Tiere gezählt. Im Jahr 1990 waren es noch 2800. Es gibt keinen anderen Ort, wo Menschen so sehr gegen wilde Elefanten vorgehen wie hier.

          Die wilden Elefanten fallen Nacht für Nacht in die Dörfer, Siedlungen und Plantagen ein, auf der Suche nach Nahrung. Sie verursachen dabei große Schäden. Mittlerweile setzt die Provinzregierung von Aceh GPS-Geräte ein, um ein Früh-Warn-System vor den einfallenden Elefanten zu schaffen. Die Bewohner wehren sich, so gut es geht. Sie setzen Feuerwerkskörper und ihre gezähmten Arbeitslefanten ein, um die wilden Artgenossen zu vertreiben. Der Hauptgrund für die Konflikte zwischen Mensch und Elefanten ist wirtschaftlicher Natur: Mit dem Anbau von Palmöl und der Erschließung neuer Plantagen kommt auch der Wohlstand für die Bevölkerung. Die Elefanten bleiben auf der Strecke. Sie werden nicht nur von Dorfbewohnern vertrieben, sondern auch illegal von Wilderen gejagt und landen in deren Drahtschlingenfallen. Die Wilderer verkaufen die Stoßzähne aus Elfenbein weltweit. Das Ende der wilden Elefanten von Aceh ist absehbar.

          Der indonesische Fotograf Hotli Simanjuntak, 1975 in Nord Tapanuli in Nordsumatra geboren, startete seine Karriere als Fotojournalist 1989 bei einer Lokalzeitung in Medan. Seit 2008 arbeitet er für die internationale Fotoagentur EPA. Mit seiner Fotoreportage dokumentiert er den ungleichen Kampf der Siedler gegen die wilden Elefanten in eindrucksvollen Bildern.

          Um die wilden Elefanten zu vertreiben, werden gezähmte Arbeitselefanten und Motorradfahrer eingesetzt.
          Um die wilden Elefanten zu vertreiben, werden gezähmte Arbeitselefanten und Motorradfahrer eingesetzt. : Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA
          Ein Bauer einer Palmölplantage erntet Palmenfrüchte.
          Ein Bauer einer Palmölplantage erntet Palmenfrüchte. : Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA
          Arbeitselefanten werden eingesetzt, um ihre wilden Brüder zu vertreiben, aber auch um sie zu fangen, damit sie mit GPS-Geräten zur Ortung ausgestattet werden können.
          Arbeitselefanten werden eingesetzt, um ihre wilden Brüder zu vertreiben, aber auch um sie zu fangen, damit sie mit GPS-Geräten zur Ortung ausgestattet werden können. : Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA
          Ein Mann inspiziert die Schäden an seinem Schuppen, den die wilden Elefanten zertrümmert haben.
          Ein Mann inspiziert die Schäden an seinem Schuppen, den die wilden Elefanten zertrümmert haben. : Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA
          Ida, die sechzig Jahre alte gezähmte Elefantenkuh, brach sich im Kampf mit einem wilden Artgenossen ein Bein.
          Ida, die sechzig Jahre alte gezähmte Elefantenkuh, brach sich im Kampf mit einem wilden Artgenossen ein Bein. : Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA
          Ein wilder Elefant (l) und ein gezähmter Arbeitselefant stehen sich gegenüber.
          Ein wilder Elefant (l) und ein gezähmter Arbeitselefant stehen sich gegenüber. : Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA
          Elfenbein ist eine begehrte Ware. Ein Mitarbeiter der Umweltschutzbehörde in Aceh zeigt Stoßzähne, die bei Wilderern beschlagnahmt wurden.
          Elfenbein ist eine begehrte Ware. Ein Mitarbeiter der Umweltschutzbehörde in Aceh zeigt Stoßzähne, die bei Wilderern beschlagnahmt wurden. : Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA
          Dorfbewohner suchen auf dem Rücken ihres Arbeitselefanten die nähere Umgebung ihrer Siedlungen nach wilden Elefanten ab.
          Dorfbewohner suchen auf dem Rücken ihres Arbeitselefanten die nähere Umgebung ihrer Siedlungen nach wilden Elefanten ab. : Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA
          Tierärzte bereiten Betäubungsmittel vor, mit denen die wilden Elefanten  ruhiggestellt werden sollen, um ihnen GPS-Geräte anzulegen.
          Tierärzte bereiten Betäubungsmittel vor, mit denen die wilden Elefanten ruhiggestellt werden sollen, um ihnen GPS-Geräte anzulegen. : Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA
          Ein Mitarbeiter des Umweltamtes von Aceh hält ein GPS-Gerät bereit, das später einem Elefanten angelegt werden soll.
          Ein Mitarbeiter des Umweltamtes von Aceh hält ein GPS-Gerät bereit, das später einem Elefanten angelegt werden soll. : Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA
          Ein Tierarzt zielt mit einem Gewehr auf einen wilden Elefanten, um ihm eine Betäubungsmittel-Spritze zu verpassen.
          Ein Tierarzt zielt mit einem Gewehr auf einen wilden Elefanten, um ihm eine Betäubungsmittel-Spritze zu verpassen. : Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA
          Amira, ein wildes Elefantenbaby, starb in einer Wilderer-Falle und wird nun beerdigt.
          Amira, ein wildes Elefantenbaby, starb in einer Wilderer-Falle und wird nun beerdigt. : Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA
          Ein Mahout lenkt seinen Arbeitselefanten auf einen Lastwagen, der die beiden nach Aceh bringen wird.
          Ein Mahout lenkt seinen Arbeitselefanten auf einen Lastwagen, der die beiden nach Aceh bringen wird. : Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA
          Auf dem Lastwagen: Ein gezähmter Elefant wird nach Aceh gebracht, um dort seine wilden Artgenossen zu vertreiben.
          Auf dem Lastwagen: Ein gezähmter Elefant wird nach Aceh gebracht, um dort seine wilden Artgenossen zu vertreiben. : Bild: Hotli Simanjuntak/ EPA

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