Tierrechtsorganisation Peta : Agrarministerin: „Gemeinnützigkeit im Zweifel aberkennen“
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Als Zombies verkleidete Peta-Aktivisten demonstrieren in Berlin gegen industrielle Fleischproduktion. Bild: dpa
„Einbruch ist Einbruch“ – Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast kritisiert mit deutlichen Worten Tierrechtsorganisationen wie Peta. Die Reaktion lässt nicht lange auf sich warten.
Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) hat sich für eine Überprüfung von Tierrechtsorganisationen ausgesprochen, die heimlich gedrehte Aufnahmen aus Ställen veröffentlichen – etwa die Organisation Peta. Zwischen Aufnahme und Veröffentlichung vergingen teilweise Monate, ohne dass Missstände bei Behörden angezeigt würden, sagte Otte-Kinast der „Neuen Osnabrücker Zeitung“: „Was ist denn das für Tierschutz, wenn man die Schweine, Rinder oder Hähnchen weiter leiden lässt? Das ist doch nur Stimmungsmache und Eintreiben von Spendengeldern.“ Kritik an den Äußerungen der Ministerin kommt von den Grünen.
Otte-Kinast betonte, im Zweifelsfalle müsse Tierrechtsorganisationen, die in Ställe einbrächen, die Gemeinnützigkeit aberkannt werden. Otte-Kinast forderte zudem Gesetzesverschärfungen gegen Einbrüche in Ställen. Die Bundesregierung müsse dieses Versprechen aus dem Koalitionsvertrag zügig umsetzen: „Ob nun Wohnhaus oder Stall: Einbruch ist Einbruch.“
Die Grünen-Bundestagsabgeordnete und Ex-Verbraucherschutzministerin Renate Künast kritisierte, es sei absurd, „dass jetzt ausgerechnet gegen die vorgegangen werden soll, die massive Verstöße gegen den Tierschutz offen legen“. Statt die Tierschutzorganisationen zum Buhmann zu machen, solle die Ministerin besser mit dafür Sorge tragen, dass solche Missstände in Ställen beendet werden, sagte sie der Nachrichtenagentur epd.
Peta selbst wies die Aussagen von Otte-Kinast als Stimmungsmache zurück. Peta werde sich davon nicht einschüchtern lassen.