Frankreich droht die Lähmung
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Rentenproteste am Mittwoch in Paris Bild: Reuters
Die Rentenstreiks gehen weiter – mit Folgen für Frankreichs Zukunft. Neue Reformpläne drohen sich zu verzögern.
An ihrem nunmehr neunten „Aktionstag“ haben die französischen Gewerkschaften am Donnerstag abermals landesweite Proteste gegen die geplante Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron lanciert. Hunderttausende Bürger gingen auf die Straße. Im Gegensatz zu Deutschland dürfen in Frankreich auch die meisten Beamten streiken. Weil dadurch wie in Deutschland grundsätzlich auch der Lohnanspruch entfällt, entschädigt die größte französische Gewerkschaft CFDT etwa ihre Mitglieder mit 8 Euro je Streikstunde.
Die Streiks treffen weite Teile des öffentlichen Lebens. Lehrer, Lokführer, Metrofahrer und Angestellte der Kernkraftwerke erschienen am Donnerstag nicht zur Arbeit. Gewerkschaftsvertreter blockierten Teile des Pariser Flughafens Charles-de-Gaulle. Insgesamt wurden an den französischen Flughäfen 20 bis 30 Prozent der Verbindungen annulliert. Wegen der mittlerweile schon über Wochen anhaltenden Streiks der Müllabfuhr stapeln sich in einigen Vierteln der Hauptstadt nach wie vor mehrere Tausend Tonnen Abfall, der sich teilweise zerfleddert über die Straßen verteilt und für Gestank sorgt.
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