Smarte Geräte und Systeme : Deutsche Unternehmen nutzen „Internet der Dinge“ mehr als EU-Durchschnitt
- Aktualisiert am
Das „Internet der Dinge“ ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Bild: dpa
Mehr als ein Drittel der deutschen Unternehmen nutzt ferngesteuerte Geräte oder Systeme. Doch der schleppende Breitbandausbau bremst das „Internet der Dinge“ – vor allem in ländlichen Regionen.
Mehr als jedes dritte Unternehmen in Deutschland hat über das Internet ferngesteuerte Geräte oder Systeme im Einsatz. 36 Prozent der Betriebe mit mindestens zehn Beschäftigten nutzten im vergangenen Jahr dieses sogenannte „Internet der Dinge“, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Diese Technologie – bei der virtuelle und reale Welt zusammenwachsen – werde damit häufiger genutzt als im europäischen Durchschnitt. Der EU-Schnitt liege bei 29 Prozent. Am häufigsten werden diese Technologien demnach in Österreich (51 Prozent), Slowenien (49 Prozent), Finnland (40 Prozent) und Schweden (40 Prozent) genutzt.
Das Internet der Dinge bezieht sich auf miteinander verbundene Geräte und Systeme, die häufig als intelligent oder smart bezeichnet werden. Sie sammeln und tauschen Daten aus und können über das Internet überwacht oder ferngesteuert werden. „Besonders häufig setzen Unternehmen in Deutschland über das Internet vernetzte Sicherheitstechnologien ein“, ermittelten die Statistiker. Dazu gehören beispielsweise intelligente Alarmsysteme, Rauchmelder, Türschlösser und Sicherheitskameras. Diese kommen bei 21 Prozent der Unternehmen zum Einsatz, was dem EU-Durchschnitt entspreche.
Relativ häufig werden über das Internet vernetzte Geräte auch zum Energiemanagement (Deutschland elf Prozent, EU neun) und zur Erfassung des Wartungsbedarfs von Maschinen (Deutschland neun Prozent, EU sieben) genutzt. Weitere Einsatzgebiete sind etwa das Logistikmanagement (Deutschland sechs Prozent, EU sechs), die Überwachung und Steuerung von Produktionsprozessen (Deutschland fünf Prozent, EU fünf) und die Nachverfolgung von Kundenaktivitäten (Deutschland drei Prozent, EU vier).
Lesen Sie jetzt F+ 30 Tage kostenlos und erhalten Sie Zugriff auf alle Artikel auf FAZ.NET.
JETZT F+ LESENGebremst wird die Anwendung in Deutschland dadurch, dass es keine flächendeckende Versorgung mit Gigabit-fähigen Internetanschlüssen gibt. Einer Studie des Kreditversicherers Euler Hermes zufolge bremst das kleine und mittlere Unternehmen in bestimmten Regionen aus, weil Firmen mit schwachen Internetverbindungen weniger effektiv arbeiten könnten. Die Umsetzung wichtiger neuer Anwendungen wie dem „Internet der Dinge“ werde so verhindert.