Wie wählt das Grünen-Milieu?
- -Aktualisiert am
Grünes Stammland: In den Wohnvierteln rund um die Günthersburgallee und den Friedberger Platz lag Manuela Rottmann im ersten Wahlgang vorne. Bild: Lucas Bäuml
Die Niederlage der eigenen Kandidatin war deprimierend. Aber nun könnten die Grünen-Stammwähler den Ausschlag geben, ob Uwe Becker oder Mike Josef Oberbürgermeister wird.
Es ist ein etwas banales Sinnbild für den Gemütszustand der Grünen, aber es drängt sich auf. „Der Aufbruch für Frankfurt“ steht auf dem Wahlkampfplakat, mit dem OB-Kandidatin Manuela Rottmann einen Auftritt mit Robert Habeck und Tarek Al-Wazir ankündigt. Zu erkennen sind die prominenten Parteifreunde allerdings kaum noch, denn das einst oben am Mast befestigte Plakat ist bis auf den Boden heruntergerutscht und hängt nun zerbeult auf Fußhöhe der Passanten am Matthias-Beltz-Platz. Der Aufbruch mit einer Oberbürgermeisterin der Grünen ist vorbei, noch ehe er begann.
Nicht einmal den zweiten Platz konnte Rottmann erringen. Und so dürfen sich die Frankfurter in der Stichwahl am 26. März nun zwischen dem im ersten Wahlgang siegreichen Uwe Becker (CDU) und Mike Josef (SPD) entscheiden. Aber auch ohne eigene Kandidatin kommt den Stammwählern der Grünen eine wichtige, vielleicht sogar ausschlaggebende Rolle zu. Das Potential der Partei ist groß, aus der Kommunalwahl vor zwei Jahren ist sie als stärkste Kraft hervorgegangen. Und in der ersten Runde der Oberbürgermeisterwahl landete Rottmann stadtweit zwar hinter Josef, lag aber in drei Stadtteilen sogar vor Becker: in Bockenheim, Nordend-Ost und im Ostend.
Jetzt 30 Tage kostenfrei testen 2,95 € / Woche
Jetzt kostenfrei Zugang abonnieren?