Armutsrisiko nicht mit Armut gleichsetzen
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Vor allem bei Studenten ist das niedrige Einkommen nicht zwangsweise mit Armut gleichzusetzen. Bild: dpa
Der Niedergangsdiskurs führt in die Irre. Positive Fakten werden ignoriert und zielgerichtete Reformen erschwert: Wie mit der Bafög-Reform, da bei Studenten niedrige Einkommen und Armut nicht gleichgesetzt werden sollten. Ein Gastbeitrag.
Wissenschaftliche Studien haben es schwer, wahrgenommen zu werden, wenn sie nicht das zu bestätigen scheinen, was ohnehin jeder zu wissen glaubt. Diese Erfahrung macht gerade das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin. Seine Ergebnisse finden breite mediale Aufmerksamkeit, wenn sie im Sinne einer weiteren Verschlechterung der sozialen Lage interpretiert werden können. Ein jüngst veröffentlichter Wochenbericht des DIW (23/2022) enthält dagegen eine Reihe recht positiver Befunde und keinerlei Alarmismus. Daher wohl blieb er, von wenigen kleinen Meldungen abgesehen, unbeachtet.
Der Autor der Studie, der Verteilungsforscher Markus Grabka, wertet das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) für den Zeitraum von 1995 bis 2019 aus, also bis zum Beginn der Pandemie. Das SOEP ist eine der wichtigsten Datenquellen zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in Deutschland.
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