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Business Angel : Bund verlängert Zuschuss-Programm für Start-up-Investoren

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Erfahrene Investoren sind als Stütze für Start-ups gerade in deren Anfangsphase wichtig. Bild: dpa

Sie unterstützen Neugründungen mit ihrem Wissen und häufig auch mit Kapital. Nun erhalten die „Business Angel“ selbst Planungssicherheit, weil der Bund ihnen weiter steuerfreie Zuschüsse gewährt.

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          Die Bundesregierung nimmt ein Förderprogramm für private Start-up-Investoren wieder auf und erhöht dabei die Zuschusssätze. Das Programm „Invest“ werde um vier Jahre bis Ende 2026 verlängert, teilte das Wirtschaftsministerium am Dienstag in Berlin mit. Damit fördert der Bund Beteiligungen von sogenannten Business Angels an anderen Start-ups mit steuerfreien Zuschüssen.

          „Business Angels“ sind oft auch ehemalige Gründer, die anderen jungen Firmen unter die Arme greifen. „Invest“ war zum Jahreswechsel ausgelaufen, da die Förderrichtlinien überarbeitet wurden und noch eine Genehmigung der EU-Kommission fehlte. Das Programm hat nun laut Bundeswirtschaftsministerium ein Volumen von rund 45 Millionen Euro.

          Konkret bekommen private Investoren einen staatlichen Zuschuss in Höhe von 25 Prozent des eingesetzten Kapitals, wenn sie einem Start-up Geld zur Verfügung stellen - bisher hatte der Satz bei 20 Prozent gelegen. Die Mindestinvestitionssumme sinkt zudem nun von 25.000 auf 10.000 Euro. Von den Zuschüssen verspricht sich der Bund eine Hebelwirkung. Der Höchstzuschuss pro Investor liegt bei 100.000 Euro.

          Mit den neuen Förderbedingungen will die Bundesregierung erstmals investierende „Business Angels“ stärker ansprechen. Sie reagierten besonders stark auf höhere Zuschüsse, sagte die Start-up-Beauftragte im Bundeswirtschaftsministerium, Anna Christmann. Das Ministerium fördert mit „Invest“ seit 2013 Start-up-Investoren und hat damit nach eigenen Angaben fast 1,4 Milliarden Euro Wagniskapital mobilisiert.

          Mehr Wagniskapital

          Die Bundesregierung hatte sich im Koalitionsvertrag vorgenommen, die Gründerbranche in Deutschland zu stärken und Start-ups einen besseren Zugang zu Wagniskapital zu verschaffen. Trotz einiger Fortschritte kommen Firmengründer hierzulande gemessen an Ländern wie den USA wesentlicher schwieriger an Wagniskapital von Investoren. Angesichts gestiegener Zinsen und der Unsicherheit um den Ukraine-Krieg waren die Finanzierungen für deutsche Start-ups 2022 eingebrochen.

          Die Gründerbranche reagierte erleichtert auf die Verlängerung des Invest-Programms. „Das ist eine gute Nachricht für Business Angels und Startups, die jetzt wieder planen können“, sagte Christoph Stresing, Geschäftsführer des Startup-Verbands. Ein Nachteil sei aber, dass keine Anschlussfinanzierungen mehr gefördert würden.

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