Der Personalmangel wird noch schlimmer
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Wer soll diese Arbeitsplätze füllen? Bild: ddp
Überall in Deutschland fehlt es an Arbeitskräften. Und jetzt lassen uns auch noch die Schulen im Stich. Wo soll das qualifizierte Personal von morgen herkommen?
Jetzt ist der Arbeitskräftemangel sogar im Zentrum der Politik angekommen. Vor zwei Wochen war es, am Mittwoch, da bekamen viele Abgeordnete des Bundestages eine E-Mail: In die Ausschusssitzungen des Nachmittags sollten sie bitte ihre Getränke selbst mitbringen. Normalerweise stehen Wagen mit belegten Brötchen und Getränken an den Türen zum Sitzungssaal – doch dieser Service musste an jenem Mittwoch ausfallen. Der Grund: Personalmangel.
Da erlebten die Abgeordneten direkt im Bundestag, was jedem Deutschen im Moment allerorten so geht. Weder Flugzeuge noch Züge kommen gut vom Fleck, weil überall das Personal fehlt – das hat auch mit der Pandemie zu tun. Dass Deutschland zu wenige Krankenpfleger und zu wenige Handwerker hat, ist seit Jahren bekannt. Inzwischen aber geht der Personalmangel weit darüber hinaus. Das örtliche Kino schaltet vor der Kindervorstellung nur eine Werbung: eine Stellenanzeige für Servicekräfte in jenem Kino. Am Friseurladen hängt ein Zettel, auf dem der Besitzer um Verständnis bittet: Er könne keine neuen Kunden annehmen und nicht ans Telefon gehen, auch sein Tag habe nur 24 Stunden. Selbst die Wirtschaftsprüferkammer beklagt den Nachwuchsmangel. In rund der Hälfte der deutschen Landkreise ist die Arbeitslosenquote so niedrig, dass nach ökonomischer Definition Vollbeschäftigung herrscht. Wer all die Solarzellen und Wärmepumpen einbauen soll, die Wirtschaftsminister Robert Habeck für die kommenden Jahre vorgesehen hat, steht in den Sternen.
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