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OB-Wahl in Frankfurt : Grüne und Cohn-Bendit werben für SPD-Kandidaten Josef

Ausgesprochene Unterstützung: Grüne Parteiveteranen wie der frühere Frankfurter Stadtrat Daniel Cohn-Bendit unterstützen den SPD-Kandidaten Josef. Bild: Helmut Fricke

Vor der Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt in Frankfurt am 26. März empfiehlt die Grünen-Fraktion ihren Anhängern, für Mike Josef (SPD) zu stimmen. Auch Daniel Cohn-Bendit spricht sich nun für den Sozialdemokraten aus.

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          Zwar geben die Frankfurter Grünen als Partei keine Empfehlung ab, wen ihre Anhänger am 26. März wählen sollen, wenn in der Stichwahl über den neuen Oberbürgermeister entschieden wird. Aber die Fraktion im Rathaus und drei Parteiveteranen, die auch außerhalb der Stadtgrenze bekannt sind, haben sich doch festgelegt: Die Grünen im Römer sowie die Altvorderen Daniel Cohn-Bendit, Rupert von Plottnitz und Micha Brumlik werben für die Wahl von Mike Josef (SPD).

          Rainer Schulze
          Redakteur in der Rhein-Main-Zeitung.

          Für die Fraktion steht fest, dass Josef, dessen SPD ebenso wie die Grünen am Römerbündnis beteiligt ist, die Inhalte des Koalitionsvertrags realisieren wird. Als wichtige Themen nennen die Fraktionsvorsitzenden Tina Zapf-Rodriguez und Dimitrios Bakakis das Ziel, die Stadt bis 2035 klimaneutral zu machen, die Forderungen des Radentscheids, mehr Begrünung, mehr Solaranlagen, bezahlbaren Wohnraum, eine zügige energetische Sanierung städtischer und privater Gebäude sowie eine diverse und soziale Stadt.

          Grüne Parteiveteranen unterstützen Josef

          Nachdem die eigene Kandidatin Manuela Rottmann aber im ersten Wahlgang ausgeschieden sei, gelte es nun, den Kandidaten zu unterstützen, „der mit uns den Koalitionsvertrag umsetzen möchte und nicht dagegen arbeitet“, teilen Zapf-Rodriguez und Bakakis mit. Josef habe mit den Bündnispartnern, also den Grünen, der FDP und Volt, auch schon bisher sehr gut zusammengearbeitet. „Er hat sich klar zum Koalitionsvertrag bekannt und wird sich natürlich an den Ergebnissen messen lassen müssen.“

          In kurzen Videogesprächen mit Josef werben auch Daniel Cohn-Bendit, Micha Brumlik und Rupert von Plottnitz für dessen Wahl. Der Erziehungswissenschaftler Brumlik, der früher das Fritz-Bauer-Institut leitete und zwölf Jahre lang für die Grünen im Römer saß, meint, dass Josef, der aus Syrien stammt, mit seiner Biographie gut zu Frankfurt passe: „Ich empfinde es zumal, was den internationalen, multikulturellen Aspekt unserer Stadt angeht, als ermutigend, dass Sie sich nun um das Oberbürgermeisteramt bewerben, und möchte es nachdrücklich unterstützen.“

          Der Europapolitiker und frühere Frankfurter Stadtrat Cohn-Bendit ist sich sicher, dass Josef, den er nun unterstütze, die Stichwahl mit 55 bis 58 Prozent der Stimmen gewinnen wird. Er sei dann kein Oberbürgermeister der SPD, sondern der ganzen Stadt und habe zwei Aufgaben: die Koalition zu moderieren und ein Verhältnis zur CDU aufzubauen, weil es bestimmte Entscheidungen gebe, die alle mittragen müssen. Der frühere hessische Umwelt- und Justizminister Rupert von Plottnitz meint, Josef sei glaubwürdig und passe zu Frankfurt.

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