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Sawsan Chebli im Interview : „Hass ist Gift in Buchstaben“ 

SPD-Politikerin Sawsan Chebli Bild: dpa

Nur wenige erleben im Netz so viel Hass wie Sawsan Chebli. Die SPD-Politikerin sieht neben den Plattformen und der Justiz auch die Zivilgesellschaft in der Pflicht. Im Interview erzählt sie, wieso sie trotzdem noch auf Twitter ist.

          6 Min.

          Frau Chebli, Sie zählen zu den Politikern, die besonders oft mit Hass im Netz konfrontiert werden – so oft, dass Sie die Shitstorms schon gar nicht mehr zählen, wie Sie sagen. Was hält Sie noch bei Twitter?

          Julia Anton
          Koordinatorin „Gesellschaft“.

          Rückzug ist für mich nie eine Option. Sich von Twitter zu verabschieden, löst das Problem ja nicht. Stattdessen müssen wir darüber nachdenken, wie wir soziale Netzwerke besser regulieren können. Solange es keine nennenswerte Alternative gibt, werde ich bei Twitter bleiben. Kein anderes Medium ermöglicht mir, so schnell und so direkt über Themen zu sprechen, die mich bewegen und für die ich politisch einstehe, wie eine diverse und gerechte Gesellschaft sowie internationale Politik. Ich kann durch meine Tweets Debatten anstoßen und manchmal sogar konkrete Veränderungen bewirken. Würde ich das wegen des Hasses aufgeben, hätten meine Hater ihr Ziel erreicht: mich eingeschüchtert, meinen Handlungsrahmen und meine Lautstärke beschnitten. Das kann und will ich nicht zulassen.

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