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Jimmy Kimmel : Was zeichnet den Oscar-Moderator aus?

Jimmy Kimmel moderiert schon zum dritten Mal die Oscar-Verleihung. Bild: EPA

Schon zum dritten Mal präsentiert der amerikanische Komiker Jimmy Kimmel die Oscar-Verleihung. Die Ankündigung dazu kommentierte der Late-Night-Moderator gewohnt trocken.

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          Eigentlich hatte Jimmy Kimmel versprochen, die Oscars nie wieder zu moderieren. 2017 kürten Warren Beatty und Faye Dunaway für wenige Minuten den falschen Film zum Gewinner, eine der größten Pannen in der Geschichte der Academy Awards.

          Maria Wiesner
          Koordinatorin „Stil“.

          Kimmel, der da zum ersten Mal die Gala moderierte, nahm an dem Abend in seinen Schlussworten mit ironischem Augenzwinkern alle Schuld auf sich und versprach, nie wieder auf dieser Bühne zu stehen. Doch schon im Jahr darauf lud die Academy ihn wieder ein, und an diesem Wochenende soll ein dritter Auftritt folgen.

          Nahbares Image

          Mit Kimmel kehrt also ein Oscar-Veteran zurück. Nicht ohne Grund: Der Sender ABC wünscht sich bessere Einschaltquoten. In den vergangenen Jahren lockte die Preis-Gala immer weniger Zuschauer vor die Fernsehgeräte – da gilt der Late-Night-Moderator Kimmel als sichere Bank. Seit rund 20 Jahren tritt er auf ABC an fünf Abenden pro Woche in seiner eigenen Show „Jimmy Kimmel Live!“ auf – länger ist kein Konkurrent zu sehen –, und die Einschaltquoten stimmen noch immer. Kimmel gilt als überparteilich, sowohl Demokraten wie Republikaner können über seine Witze lachen.

          Das mag auch an seinem nahbaren Image liegen. Der Fünfundfünfzigjährige ist in Brooklyn geboren, aber in Las Vegas aufgewachsen. Die Talkshow-Legende David Letterman gilt als sein Vorbild, deshalb begann er seine Karriere beim College-Radio. Später kehrte er nach New York zurück, um beim Kabelsender Comedy Central zu arbeiten.

          Die Herkunft aus dem Südwesten war für ihn wichtig, setzte sie ihn doch von der Konkurrenz ab. Wo andere Moderatoren mit Intellektualität und Ostküsten-Ironie punkten, steht Kimmel für kumpelhaften Charme.

          Politisch wird es in seiner Show selten – mit wenigen Ausnahmen. 2017 machte er es zu einer Herzensangelegenheit, sich gegen die Abschaffung der unter Barack Obama eingeführten Krankenversicherung auszusprechen. In einem emotionalen Monolog erzählte er von seinem Sohn, der aufgrund eines Herzfehlers mehrfach im Alter von wenigen Wochen habe operiert werden müssen.

          Ein Eingriff, der kein Privileg reicher Amerikaner sein sollte, sondern allen zugänglich, wie Kimmel an mehreren Abenden in seiner Show betonte. Die Abschaffungspläne wurden im Senat abgelehnt. Das „Time“-Magazin kürte Kimmel im Jahr darauf zu einem der 100 einflussreichsten Menschen.

          Bei der Ankündigung, an diesem Sonntag abermals auf der Bühne des Dolby Theatre in Los Angeles aufzutreten, zeigte Kimmel seinen typischen Humor: „Ein drittes Mal eingeladen zu werden, die Oscars zu moderieren, ist entweder eine Ehre oder eine Falle.“

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