Gehaltserhöhung : Lehrer an Gymnasien wollen A14
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Harter Job: Arbeiten Lehrer am Gymnasium wirklich mehr als an der Grundschule? Bild: dpa
Nach der Gehaltserhöhung für Grundschullehrer in Hessen fordern auch die Lehrer an Gymnasien eine bessere Besoldung. Sie sagen: Unsere Arbeitsbelastung ist höher.
Nach der Anhebung der Gehälter für Grundschullehrer auf das Tarifniveau A13 fordern auch die Lehrer an Gymnasien mehr Geld. „Eine einheitliche Besoldung für gleichermaßen wertvolle, aber unterschiedliche Arbeit ist nicht zu legitimieren“, teilt der Hessische Philologenverband mit. Damit reagiert die Gewerkschaft der Gymnasiallehrkräfte auf die Entscheidung der Landesregierung, die Besoldung der Grundschullehrer auf die gleiche Stufe anzuheben.
Der Philologenverband ist der Ansicht, dass die Arbeitsbelastung an Gymnasien viel höher sei als an Grundschulen. Das Kultusministerium solle die Einstiegsbesoldung für Gymnasiallehrer auf A14 steigern, zumindest aber die Regelbeförderung wieder einführen, also die Beförderung nach einer bestimmten Dienstzeit.
„Quasi voruniversitärer Unterricht“
Der Verband gesteht zwar zu, dass die Rahmenbedingungen für den Unterricht an Grundschulen schwieriger geworden seien, und nennt als Stichworte heterogene Lerngruppen, Migration, Integrationsprobleme, Inklusionsbedarf, emotional-soziale Defizite und mangelhafte Deutschkenntnisse der Schüler. Allerdings setze sich das an den weiterführenden Schulen fort. Die schwierigen und teilweise kritischen Arbeitsbedingungen erstreckten sich dort nicht nur über vier, sondern über neun Jahre. Auch sei der zu vermittelnde Lernstoff viel umfangreicher als an Grundschulen. Der „quasi voruniversitäre Unterricht“ in der Oberstufe erfordere ferner eine intensive Unterrichtsvorbereitung. Hinzu kämen die Abiturprüfungen mit Vorbereitungs-, Korrektur- und Prüfungsstress. „Diese Arbeitsbelastung muss sich auch in der Besoldung spiegeln“, so der Philologenverband.
Wie berichtet, will die Landesregierung die Besoldung der Grundschullehrer bis 2028 auf das Niveau A13 anheben, das bisher weiterführenden Schulen vorbehalten war. Begründet wurde der Schritt mit dem Wettbewerb um Fachkräfte: Weil die meisten anderen Bundesländer die Grundschullehrer bereits in die höhere Tarifgruppe eingeordnet oder dies angekündigt haben, sieht sich auch das Land Hessen zu diesem Schritt gezwungen. Denn andernfalls würden angehende Lehrkräfte ihren Dienst jenseits der Landesgrenze antreten, wo eine bessere Bezahlung lockt.