Wegen „CDS“-Kreditausfallversicherungen : Neue Ermittlungen gegen 12 Großbanken
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Auch gegen die Deutsche Bank wird ermittelt. Bild: REUTERS
Wegen mutmaßlicher Tricksereien im Handel mit Kreditausfallversicherungen (CDS) hat die EU-Kommission ihre Ermittlungen gegen 12 Banken ausgeweitet. Hinweisen zufolge hätten die Banken verbotene Absprachen getroffen und ihre marktbeherrschende Stellung missbraucht.
Die EU-Kommission verschärft ihre Ermittlungen gegen Banken wegen mutmaßlicher Tricksereien im Handel mit Kreditausfallversicherungen (CDS). Wie die Wettbewerbsbehörde am Montag mitteilte, nimmt sie sich jetzt 12 Banken sowie den internationalen Swap- und Derivate-Verband ISDA und den Finanzdaten-Anbieter Markit genauer vor. Es gebe Hinweise darauf, dass es verbotene Absprachen und den Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung im billionenschweren Handel mit CDS gegeben habe. Von den betroffenen Marktteilnehmern würden nun weitere Informationen angefordert.
Der Entscheidung gingen rund zweijährige Ermittlungen voraus. Zu den 12 Kreditinstituten, die jetzt im Fokus stehen, zählen so gut wie alle internationalen Großbanken - auch die Deutsche Bank. Sie wollte sich zur Sache zunächst nicht äußern. Bereits im April war bekanntgeworden, dass die EU-Kommission die Commerzbank in den Ermittlungen vorerst vom Haken gelassen hat.
Mit CDS (Credit Default Swaps) sichern sich Investoren und Spekulanten gegen Pleiten von Staaten und Firmen ab. Mit CDS kann zudem auf die Bonität eines Schuldners gewettet und dieser damit in Bedrängnis gebracht werden, was die Papiere in der Euro-Schuldenkrise in Verruf gebracht hat. Banken haben als zwischengeschaltete Institutionen den Handel mit CDS ermöglicht. Ihnen kommt daher eine besondere Verantwortung zu – erst recht, wenn sie andere Marktteilnehmer ausgesperrt haben, wie die Eu-Kommission vermutet. Ähnliche Untersuchungen laufen auch in den Vereinigten Staaten.