Eintracht Frankfurt : Hütter plant mit gezielter Rotation
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Negatives Testergebnis, Hoffen auf positives Spielergebnis: Djibril Sow freut sich auf das Wiedersehen mit der Borussia. Bild: Reuters
Die Eintracht fühlt sich gewappnet für den Neustart gegen Gladbach. Die kleinen Ungereimtheiten bei der gegnerischen Quarantäne stören die Vorbereitung nicht. Die Kräfte sollen nach der Corona-Pause gut eingeteilt werden.
Positive Nachrichten können auch negativ sein. Diejenige, die die Frankfurter Eintracht am späten Dienstagabend publizierte, war eine solche. Kern der Botschaft: Auch die fünfte Testreihe auf das Coronavirus endete negativ. Anders formuliert: Weder Spieler noch Trainer oder Betreuer haben sich mit dem Virus infiziert. Das Geschäft läuft also weiter.
Trainer Adi Hütter kann auf dem seit vergangenem Donnerstag eingeschlagenen Weg Kurs halten und mit Mannschaftstraining alter Prägung an Form und Formation für das bevorstehende Heimspiel gegen Mönchengladbach am Samstag (18:30 Uhr/ F.A.Z.-Bundesliga-Liveticker und Sky) feilen. Die Borussia, im aktuellen Bundesliga-Klassement auf Tabellenplatz vier geführt, wird sich mehr als zwei Monate nach dem coronabedingten Stopp im Profifußball, beim Rangzwölften in der Frankfurter Arena vorstellen. Wenn um 18.30 Uhr der Anpfiff erfolgt, werden maximal 300 Personen anwesend sein – strikt ausgesucht und vorgegeben nach den modifizierten Regularien der Deutschen Fußball Liga (DFL).
Gegner plante mit Sonntagsspiel
Dass sich in der Vorbereitung auf den Wiederstart die Elf vom Niederrhein nicht vollumfänglich an Vorgaben hielt, hatte keine weiteren Folgen. Lediglich sechs statt der vorgeschriebenen sieben Tage hat sich die Gladbacher Mannschaft von Trainer Marco Rose in das obligatorische Quarantäne-Trainingslager begeben. Wie Sportdirektor Max Eberl wissen ließ, war die Borussia bei ihren Planungen stets vom ursprünglichen Spieltermin am Sonntag ausgegangen. „Die Liga hat das nun kurzfristig auf Samstag gelegt“, so Eberl, der zudem sagt, „dass unser Hotel erst am Montag geöffnet wurde“. So sei es auch mit der Taskforce Sportmedizin/Sonderspielbetrieb und der DFL abgesprochen gewesen. Sanktionen bleiben auch deshalb aus, weil das Hygienekonzept noch nicht in der Spielordnung der DFL verankert ist.
Bei der Eintracht läuft seit dem vergangenen Wochenende schon alles wie geplant. Der Tross der Bundesligamannschaft hat Quartier in dem Hotel am Frankfurter Mainufer bezogen, in dem auch Sportvorstand Fredi Bobic wohnt. Die Wege zur Arena sind kurz und bekannt. Zwei Busse bringen die Mannschaft sowie das Trainer- und Betreuerteam zum Üben an die Spielstätte im Stadtwald. Auch Goncalo Paciencia gehört zur Frankfurter Reisegesellschaft. Richtig mitwirken jedoch konnte der Portugiese zuletzt noch nicht. Der angeschlagene Stürmer absolvierte Individualtraining. Ob der 25 Jahre alte Paciencia bis Samstag wieder eine Option für einen Spieleinsatz wird, ist fraglich.
Gezielte Rotation
Hütter freut sich auf die Borussia – wenngleich ihm die Güteklasse des Gegners sehr wohl bewusst ist. Seit drei direkten Spielen schon wartet die Eintracht auf einen Sieg gegen Gladbach. Zuletzt gab es zwei Niederlagen und ein Unentschieden. Dass die Wiederaufnahme des 26. Spieltags just in die Jubiläumswoche des Uefa-Pokalerfolgs vor 40 Jahren fällt, mag Zufall sein. Es kann aber stimulierend für den Wiederstart wirken. Vor vier Jahrzehnten schaffte die Eintracht den Coup gegen die Borussia. Nach der 2:3-Hinspielniederlage am Bökelberg holte sie sich am 21. Mai 1980 mit dem 1:0 den Titel. Martin Hinteregger und Djibril Sow waren da noch lange nicht geboren. Trotzdem haben die beiden Frankfurter eine gewisse Beziehung zur Borussia, trugen sie doch jeweils schon den Dress der Mönchengladbacher.
Bevor der aktuelle Ligabetrieb in dieser Saison durch das Virus Mitte März lahmgelegt wurde, gehörten sowohl der Österreicher Hinteregger als auch der Schweizer Sow zu Hütters erster Elf. Dies dürfte an diesem Samstag wieder der Fall sein, wenngleich der Frankfurter Fußballlehrer angekündigt hatte, im bis Ende Juni vorgesehenen Saisonschlussspurt gezielt auf Rotation zu setzen. „Ich brauche alle Mann“, sagte Hütter, der sich mit seiner Mannschaft noch zehnmal in der Bundesliga behaupten muss. „Nach Spielpausen sind wir immer gut reingekommen“, sagte Hütter, der weiß: „Wir müssen es in jedem Fall besser machen als vor der Corona-Pause.“