Philip Holzer im Gespräch : Eigenkapital der Eintracht fast aufgebraucht
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Philip Holzer sorgt sich um die Eintracht. Bild: imago/Jan Huebner
Aufsichtsratsvorsitzender Philip Holzer rechnet mit einem hohen Verlust, wenn bis zum Saisonende nur wenige Zuschauer in das Stadion gelassen werden. Die Eintracht trifft es besonders hart.
Philip Holzer, Aufsichtsratsvorsitzender der Eintracht Frankfurt Fußball AG, hat in einem Gespräch mit der F.A.Z. die finanzielle Situation des Fußball-Bundesligaklubs als „extrem herausfordernd“ bezeichnet. Holzer sprach von einem zu erwartenden Verlust von insgesamt 70 bis 80 Millionen Euro seit Beginn der Pandemie, wenn bis zum Saisonende keine oder so gut wie keine Zuschauer in das Stadion gelassen würden, wie es im Moment die Covid-Verordnungen vorsehen.
Die Eintracht sei bisher halbwegs gut durch die Pandemie gekommen, weil in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet worden sei und durch zwei Kapitalmaßnahmen das Eigenkapital in der Spitze bei rund 80 Millionen Euro lag. Dieses Kapital sei generiert worden, um die strategischen Wachstumsfelder des Vereins (Stadionausbau, Digitalisierung, Vermarktung) zu bespielen, nun müssten Investitionen zurückgestellt werden, um die Corona-Zeit zu überstehen. Vom Eigenkapital sei nicht mehr viel übrig. Holzer wies darauf hin, dass die Eintracht besonders hart getroffen sei, da sie im Liga-Vergleich hohe zuschauergebundene Einnahmen generiere und außerdem nicht über externe Geldquellen wie manch anderer Klub verfüge.
Der Eintracht-Aufsichtsratsvorsitzende hofft, dass die Ankündigung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, einen Sonderweg zu gehen und Bayern München 10 000 Zuschauer in den Ligaspielen zu gestatten, auch in Hessen zu einem Umdenkprozess führt. Gespräche mit dem Ministerpräsidenten Volker Bouffier würden seitens des Eintracht-Vorstandes geführt. „Wir sind davon überzeugt, dass aus wissenschaftlicher Sicht nichts gegen eine Stadionauslastung von 25 Prozent spricht“, so Holzer.