Suche in Australien beendet : Verlorene radioaktive Kapsel auf Highway gefunden
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Mitarbeiter des Department of Fire and Emergency Services, bei der Suche nach der Kapsel aus einer Rio-Tinto-Mine Bild: AP
Die gefährliche Kapsel war beim Transport auf einer 1400 Kilometer langen Strecke verloren gegangen. Die Suchteams hatten Hunderte Kilometer im australischen Outback abgesucht.
Die kleine radioaktive Kapsel, die beim Transport auf einer 1400 Kilometer langen Strecke in Westaustralien von einem Laster gefallen war, ist wieder aufgetaucht. Die Suchteams hätten die Kapsel etwa 50 Kilometer südlich des Ortes Newman entdeckt, teilte der regionale Katastrophenschutzminister, Stephen Dawson, der örtlichen Presse mit.
Die Kapsel misst nur sechs Mal acht Millimeter und ist damit winziger als ein kleines Geldstück. „Ich möchte betonen, dass dies ein außergewöhnliches Ergebnis ist”, sagte Dawson auf einer Pressekonferenz. „Die Suchmannschaften haben buchstäblich die Nadel im Heuhaufen gefunden.“
Die Kapsel gehörte dem britisch-australischen Minengiganten Rio Tinto. An der Suche waren Vertreter der Feuerwehr und der australischen Organisation für Atomwissenschaft und -technologie beteiligt. Feuerwehrvertreter Darren Klemm sagte, es seien Hunderte Kilometer in den Vororten und im australischen Outback abgesucht worden.
Die Kapsel habe sich auf dem Great Northern Highway etwa zwei Meter vom Straßenrand befunden. Ein auf einem Fahrzeug befindliches Spezialgerät habe an dem Ort Radioaktivität gemessen, und das bei einer Fahrgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern. Das Team habe darauf mit tragbaren Messgeräten weitergesucht und die Kapsel gefunden.
Das australische Militär sei im Begriff, die Kapsel mithilfe ihrer Seriennummer eindeutig zu identifizieren, sagte Klemm weiter. Der Fundort sei in einem Radius von 20 Metern abgesperrt. Es sei geplant, die Kapsel in einen Bleibehälter zu tun, um Strahlungen zu verhindern, und über Nacht nach Newman zu bringen. Die Gesundheitsbehörden kündigten eine ausführliche Untersuchung an, an deren Ende eine strafrechtliche Verfolgung stehen könnte. Viel zu befürchten haben die Verantwortlichen offenbar nicht.
Den Berichten der australischen Presse zufolge werden Verstöße gegen die Sicherheitsvorschriften beim Transport von radioaktivem Material im Bundesstaat Westaustralien mit Strafen von nur 1000 Australischen Dollar geahndet (650 Euro). Zuvor hatte Australiens Ministerpräsident Anthony Albanese diese niedrige Strafandrohung für den Verlust der Kapsel kritisiert. „Sie hätte nicht verloren gehen sollen, das ist das Erste. Und zweitens ja, natürlich ist diese Zahl lächerlich gering“, sagte Albanese.
Das silberne Behältnis mit radioaktivem Cäsium-137 war schon in der Zeit vom 11. bis zum 16. Januar auf dem Weg von einer Mine in der Bergbauregion Pilbara in einen Vorort der Metropole Perth verloren gegangen. Der Verlust war aber erst Tage später aufgefallen, als die Ladung von dem Transporter geholt worden war.
Die Behörden gehen davon aus, dass ein Behälter, in dem die Kapsel verstaut war, durch Vibrationen auseinandergefallen war. Die Kapsel sei dann durch ein Bolzenloch gerutscht und von der Ladefläche gefallen. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, mindestens fünf Meter Abstand zu halten.
Die Gesundheitsbehörde warnte, dass der Kontakt mit der Kapsel gefährlich sein und zu Hautreizungen, Verbrennungen und sogar Krebserkrankungen führen könne.