Kreditauskunftsdienst : Volksbanken und Sparkassen sichern sich Mehrheit an Schufa
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Wichtige Auskünfte: Die Schufa versorgt Banken und Handel mit Informationen zur Bonität von Kunden und Geschäftspartnern. Bild: Cornelia Sick
Die beiden Verbünde verhindern Übernahme durch schwedischen Finanzinvestor EQT. Die Neutralität der Schufa soll bewahrt bleiben.
Die Volks- und Raiffeisenbanken haben ihren Anteil an dem Kreditauskunftsdienst Schufa ausgebaut. Zusammen mit den Sparkassen halten sie nun mehr als 50 Prozent an dem in Wiesbaden sitzenden Auskunftsdienstleister. Die bereits an der Schufa beteiligten Volks- und Raiffeisenbanken hätten Vorkaufsrechte ausgeübt und ihren Anteil an der Schufa damit auf 27,2 von 20,5 Prozent ausgebaut, teilte der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) am Donnerstag mit. Die öffentlich-rechtlichen Sparkassen halten 26,4 Prozent; auch sie wollen erklärtermaßen weiter aufstocken.
Damit haben Volksbanken und Sparkassen den Plan des schwedischen Finanzinvestors EQT vereitelt, die Schufa zu übernehmen. „Für die genossenschaftliche Finanzgruppe ist die Beteiligung an der Schufa von großer strategischer Bedeutung“, sagte BVR-Vorstandsmitglied Daniel Quinten. „Mit der Aufstockung setzen wir ein deutliches Zeichen für den Wirtschaftsstandort Deutschland.“ Gleichzeitig werde nachhaltig der von der Schufa eingeschlagene Weg zu einem innovativen und kundenorientierten Dienstleister unterstützt.
Volksbanken und Sparkassen wollen die Neutralität der Schufa, die den Handel und die Banken in Deutschland mit Daten zur Bonität von Kunden und Geschäftspartnern versorgt, bewahren. Die von den Genossenschaftsbanken zusätzlich erworbenen Anteile kommen offenbar von der Société Générale, die ihre 10-Prozent-Beteiligung verkaufen wollte. Größter Schufa-Einzelaktionär ist der zur DZ Bank, dem Spitzeninstitut der Volks- und Raiffeisenbanken, gehörende Konsumfinanzierer Teambank mit nun 18,9 Prozent.