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Sieg gegen die Schweiz : Deutsches Handball-Nationalteam besteht EM-Test

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Untermauerte seinen Status als deutsche Nummer eins: Torhüter Andreas Wolff Bild: dpa

Wenige Tage vor dem Start der Handball-Europameisterschaft besiegt Deutschland Gegner Schweiz im vorletzten Testspiel. Dabei überzeugen mehrere deutsche Spieler, doch das Team hat zwischendurch auch Probleme.

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          So recht schien Alfred Gislason selbst noch nicht zu wissen, wo seine Handball-Nationalmannschaft nach dem siegreichen ersten Härtetest für die Europameisterschaft steht. „Ich fand, dass wir das insgesamt ganz gut gemacht haben“, sagte der Bundestrainer am Freitag in Mannheim nach dem 30:26 (15:14) gegen die Schweiz um Star-Regisseur Andi Schmid.

          Gislason sprach in der ARD aber auch von „ein paar Phasen, wo wir nicht so flüssig gespielt haben“. Außerdem bemängelte der Isländer große Probleme in der Abwehr. Andererseits testete Gislason vor der Endrunde in Ungarn und der Slowakei alle Akteure und probierte auch verschiedene Formationen und Taktiken in der Defensive aus.

          Wolff im Tor souverän

          Seine Schützlinge tankten dank des Sieges immerhin Selbstvertrauen. Bester Werfer war Linksaußen Marcel Schiller mit sieben Toren. Am Sonntag steigt in Wetzlar die EM-Generalprobe gegen Rekordweltmeister und Olympiasieger Frankreich, ehe die deutsche Mannschaft am kommenden Mittwoch nach Bratislava fliegt. Dort sind Belarus, Österreich und Polen die Vorrundengegner.

          Die anstrengenden Trainingstage im EM-Vorbereitungscamp in Großwallstadt waren der deutschen Mannschaft zunächst kaum anzumerken. Von Beginn an war das DHB-Team hellwach und bestimmte den Rhythmus der Partie.

          Die Abwehr stand in der Startphase ordentlich – und konnte sich zudem auf einen gut aufgelegten Andreas Wolff im Tor verlassen. Der 30-Jährige, der Anfang November in den beiden Länderspielen gegen Portugal nicht dabei war, zeigte in der ersten Halbzeit eine starke Leistung und untermauerte nachdrücklich seinen Anspruch als Nummer eins zwischen den Pfosten.

          Im Angriff lief viel über die Außen Marcel Schiller und Timo Kastening. Der Rückraum entwickelte mit Ausnahme von Sebastian Heymann dagegen zu wenig Druck. Dennoch führte die DHB-Auswahl beim 6:3 nach zehn Minuten erstmals mit drei Toren.

          Mit zunehmender Spielzeit bekam das deutsche Team jedoch Probleme in der Defensive, weil die Eidgenossen im Angriff konsequent mit sieben Feldspielern agierten. „Da ist es uns nicht gelungen, die nötige Arbeit gegen den Kreisläufer zu verrichten“, monierte DHB-Sportvorstand Axel Kromer in der Halbzeitpause. Die Konsequenz: Beim 13:13 glichen die Schweizer erstmals wieder aus.

          Nach der Pause wechselte Gislason mit Ausnahme von Kreisläufer Johannes Golla komplett durch. Ins Tor rückte nun Till Klimpke, der sich mit einigen Paraden gleich gut einführte und damit die Grundlage für die erste Fünf-Tore-Führung (22:17/40.) legte. In der Offensive empfahl sich in dieser Phase vor allem Lukas Mertens. Der Linksaußen vom souveränen Bundesliga-Tabellenführer SC Magdeburg war dreimal erfolgreich.

          Doch wie schon im ersten Durchgang schlichen sich in der Folge einige Fehler ein, so dass die Schweiz zehn Minuten vor Schluss wieder auf ein Tor heran war. Die DHB-Auswahl zeigte aber keine Nerven und ging als verdienter Sieger vom Parkett.

          „Wir spielen eigentlich ein ganz gutes Spiel für das erste Mal, dass wir in der Konstellation zusammen sind“, fasste Klimpke zusammen. „Wir sind unberechenbar“, meinte der Schlussmann mit Blick auf die EM durchaus forsch. Der erfahrene Kastening warnte indes: „Es ist alles möglich – wir können auch in der Vorrunde rausfliegen.“

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