Fußballprofis Jung und Kirchhoff : „Mainz 05 kommt für die Eintracht nie zur rechten Zeit“
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Zwei junge Profis mit ehrgeizigen Zielen: Der Noch-Mainzer und künftige Münchner Jan Kirchhoff (l.) und Sebastian Jung von der Frankfurter Eintracht Bild: Kaufhold, Marcus
Neuauflage eines Interviews: Vor anderthalb Jahren sprachen der Frankfurter Sebastian Jung und der Mainzer Jan Kirchhoff als Jungprofis miteinander. Vor dem Rhein-Main-Prestigeduell ihrer Klubs am Sonntag (15.30 Uhr) reden sie nun über ihre Entwicklung.
Die heute 22 Jahre alten Jungprofis Jan Kirchhoff und Sebastian Jung haben in der Jugend von Eintracht Frankfurt einst zusammen das Fußballspielen gelernt.
Nachdem der in Frankfurt geborene Defensivspieler Kirchhoff nach der B-Jugend aussortiert wurde, nahm er seinen Weg bei Mainz 05. Dort reifte er zum Bundesligaprofi und wurde gar für Bayern München interessant, wo er im kommenden Jahr nach Auslaufen seines Mainzer Vertrags spielen wird. Der im Taunus aufgewachsene Rechtsverteidiger Sebastian Jung hat es als Eigengewächs der Eintracht schon zu einer Berufung für die Nationalmannschaft gebracht.
Im Interview sprechen Sie vor dem Rhein-Main-Prestigeduell ihrer Klubs am Sonntag (15.30 Uhr/ F.A.Z.-Liveticker) bei dem Kirchhof allerdings verletzt fehlen wird) über Ihre Entscheidungen für und gegen einen Wechsel, über ihre Entwicklung und ihre gemeinsamen Ziele mit der U21-Auswahl. Das Gespräch ist gewissermaßen eine Neuauflage eines Interviews in der selben Konstellation im November 2011 und zeugt vom Reifeprozess der Spieler.
Sebastian, vor anderthalb Jahren saßen Sie beide als aufstrebende Jung-Profis schon einmal mit uns zusammen. Jan Kirchhoff hatte Ihnen damals empfohlen, langfristig bei der Eintracht zu bleiben, weil Sie ein Frankfurter Junge, ein Local Hero sind und einer wie Charly Körbel werden können. Haben Sie seinen Ratschlag beherzigt bei Ihrer aktuellen Vertragsverlängerung?
Jung: An Jans Worte habe ich, ehrlich gesagt, nicht gedacht bei meiner Entscheidung. Es stimmt, dass ich hier einiges habe. Ich bin hier groß geworden. Habe meine Familie, meine Freunde. Und dann natürlich mit Armin Veh einen Trainer, der mich hier weiterentwickelt hat. Das alles war ausschlaggebend für mich, und ich hoffe, dass es natürlich auch in Zukunft mit meiner Entwicklung unter Veh so weiter geht.
Gilt für Sie, dass ein Spieler eigentlich nicht wechseln muss, wenn sich der Verein genauso weiterentwickelt wie der Spieler selbst?
Jung: An unserem Beispiel sieht man ja, welche Entwicklung wir genommen haben. Wir sind aufgestiegen und haben bis jetzt eine richtig gute Saison gespielt. Wir spielen guten Fußball. Daran hat der Trainer einen großen Anteil. Deshalb ist es auch wichtig, unter welchem Trainer man spielt und sich weiter entwickeln kann. Bei Armin Veh ist all das gegeben. Er hat ganz klare Vorstellungen, wie er spielen will und was er vor hat. Deshalb ist es für uns Spieler sehr wichtig zu wissen, wer der Trainer ist.
Schaut man auch auf die Entwicklung des Vereins und wie die Strukturen dort aussehen?
Jung: Ganz klar. Man muss schon wissen, was der Verein will. Will er zum Beispiel weitere Spieler dazu kaufen, damit der Kader in der Breite besser wird.
Jan, kann man im Umkehrschluss sagen, dass es bei Mainz 05 nicht weitergegangen ist, weil Sie den Klub in Richtung München verlassen?
Kirchhoff: Nein, nein. Das war nicht der ausschlaggebende Punkt. Mainz 05 hat als Verein in den letzten fünf Jahren generell einen großen Schritt nach vorne gemacht und er ist immer noch auf einem guten Weg, sich in der Liga zu etablieren. Mainz steht für besonderen Fußball, der weitere Weg hängt dabei nicht an der Personalie Kirchhoff.