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Zukunft von Olympia : IOC-Präsident Bach gegen neue Wintersportstätten

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Die Rennrodelbahn in Oberhof wurde für die Weltmeisterschaft modernisiert. Bild: dpa

Der IOC-Präsident Thomas Bach spricht sich aus Gründen der Nachhaltigkeit gegen den Bau von neuen Bob- und Rodelbahnen sowie Skisprungschanzen aus. Zudem will er über ein Rotationssystem nachdenken.

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          Aus Gründen der Nachhaltigkeit hat sich Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), dafür ausgesprochen, dass „künftig keine neuen Bob- und Rodelbahnen mehr, und keine neuen Skisprungschanzen mehr“ gebaut werden sollten. Ausnahmen werde es aber immer geben, sagte Bach. In China habe man die neue Bob- und Rodelbahn mitgetragen, weil dort „mehr als 300 Millionen Chinesen“ seien, „die sich dem Wintersport zuwenden wollen“. Das sagte Bach in Oberhof in Thüringen, das in diesem Winter Austragungsort zweier Weltmeisterschaften ist.

          Die Rennrodel-WM ging am Sonntag zu Ende, am 8. Februar beginnt die Biathlon-WM. Das Land Thüringen hatte für die Modernisierung der beiden Anlagen mehr als 55 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung gestellt. In Cortina d’Ampezzo, Mitausrichter der nächsten Winterspiele 2026, präsentierten die italienischen Ausrichter dem Stadtrat Ende Januar die Pläne zum Neubau der Bob- und Rodelbahn auf dem Gelände der seit 2008 geschlossen Bahn der Spiele von 1956.

          „Ein gewisses Rotationssystem“

          Das IOC hatte ursprünglich empfohlen, die Bob- und Rodelwettbewerbe 2026 entweder in Innsbruck-Igls oder in Sankt Moritz stattfinden zu lassen, trägt die Pläne zum Neubau nun aber mit, für die inzwischen rund 80 Millionen Euro veranschlagt werden, die nicht Teil des offiziellen Olympia-Budgets sein sollen.

          Bach sagte auch, dass Olympische Winterspiele wegen der Klimakrise künftig öfter an denselben Orten stattfinden könnten. „Eine der Überlegungen ist, dass man tatsächlich über ein gewisses Rotationssystem nachdenkt“, sagte der IOC-Präsident So könnten schneesichere Wintersportorte regelmäßig Ausrichter von Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften sein und somit langfristig planen. Dann wäre, so Bach, möglicherweise sichergestellt, „dass die Anlagen auf dem notwendigen hohen Standard bleiben“.

          Dadurch, dass „insbesondere in Europa“ weniger Wintersportorte verblieben, werde es dazu kommen, dass die vorhandenen schneesicheren Gebiete bei Touristen begehrter würden, prognostizierte Bach. Das könne aber auch die Bereitschaft in diesen Wintersportorten senken, „Zeiten zu reservieren für Wintersportereignisse oder Olympische und Paralympische Winterspiele über vier oder sechs Wochen“, führte der 69-Jährige aus, „weil das eine Beeinträchtigung ihrer Stammgäste bedeuten könnte“. All dies müsse bei der Planung der Wettkampfkalender und der Vergabe der Olympischen Winterspiele insbesondere nach 2030 mitgedacht werden.

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