Basketball-Bundesliga : Der nächste Tiefschlag für die Skyliners
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Nichts zu machen: Der Frankfurter Haarms (links) streckt sich gegen den Hamburger Kotsar – am Ende verlieren die Skyliners auch ihr drittes Bundesligaspiel. Bild: Harald Bremes/Jan Huebner
64:74 gegen Hamburg – Coach Diego Ocampo verliert mit den Skyliners in der Basketball-Bundesliga auch das spanische Trainerduell gegen die Towers.
Vor dieser Basketballsaison haben die Fraport Skyliners auf dem Kommandoposten den spanischen Weg eingeschlagen. Der 45 Jahre alte Diego Ocampo ist der erste Headcoach von der iberischen Halbinsel in der über zwanzigjährigen Geschichte des Klubs. Vorreiter sind die Frankfurter bei ihrer neuen Personalausrichtung aber nicht. Der Cheftrainer vom Sonntagsgegner Hamburg, Pedro Calles, der mit seiner Mannschaft die Skyliners in der Ballsporthalle 74:64 besiegte, coacht die Towers in der zweiten Saison. Und auch der ehemalige Berliner Meistertrainer Aito Garcia Reneses hat sein Können schon nachgewiesen.
Aktuell sind zudem die Spanier Israel Gonzales (Berlin) und Jesus Ramirez (Braunschweig) in der Bundesliga beschäftigt. Beide Duelle gegen seine Landsleute hatte Ocampo zum Rundenstart schon verloren. Der Misserfolg gegen Hamburg beendete nun die schlecht verlaufenden spanischen Trainerwochen für die Skyliners.
Druck auf Ocampo erhöht sich
Der Druck auf Ocampo erhöht sich jetzt. Während die international im Eurocup tätigen Hamburger nach dem ersten Saisonerfolg mit 2:4-Punkten in ihrem Kerngeschäft dastehen, lautet die Frankfurter Bilanz 0:6-Zähler. Die Skyliners beklagen einen Fehlstart und stecken früh im Kampf gegen den Abstieg. Beste Werfer der Hessen waren vor 1400 Zuschauern – zugelassen waren 2300 – Quantez Robertson mit 17 und Lorenz Brenneke mit 14 Punkten. Spielmacher Donovan Donaldson kam in gut 21 Minuten Einsatzzeit auf null Zähler.
Der Amerikaner konnte seine Verpflichtung bisher nicht rechtfertigen. Die Frankfurter seien aber „optimistisch, dass bei ihm noch einiges kommt. Wir bauen jetzt nicht künstlich Druck auf Donovan auf“, sagte Sportmanager Marco Völler der F.A.Z. vor dem Spiel. Gleichwohl halten die Frankfurter auf dem Spielermarkt die Augen nach einem Point Guard offen. „Einen konkreten Spieler haben wir jedoch nicht im Blick.“
Zum ersten Mal bei einem Heimspiel der Skyliners war Eintracht-Trainer Oliver Glasner. Der Österreicher bekam ein erstes Viertel zu sehen, in dem sich die reichlich unkonzentrierten Frankfurter zehn Ballverluste leisteten. Die Quittung war ein 12:22-Rückstand.
Nach einer insgesamt desaströsen ersten Halbzeit lagen die Skyliners 31:43 zurück. Aus dem Zweipunktebereich trafen sie nur 33 Prozent ihrer Würfe. Oft brachten die Frankfurter, die schlecht verteidigten und zu wenig Intensität hatten, nur Einzelaktionen weiter. Zudem hatten sie ihre Reboundstärke eingebüßt. Nach 25 Minuten durfte Aufbauspieler Brancou Badio, der bis dahin auf sieben Punkte kam, aufgrund seines zweiten unsportlichen Fouls nicht weiter mitspielen. Wenig später musste außerdem Kapitän Robertson sein viertes Foul hinnehmen, Ocampo beorderte ihn deshalb zunächst auf die Bank.
Nach 30 Minuten freuten sich die Hamburger über eine 65:50-Führung. Die Skyliners bekamen besonders Robin Christen nicht in den Griff, der bis dahin fünf seiner sechs Dreipunktewürfe traf. Im Angriff waren die wechselnden Spielmacher der Skyliners überfordert. Sie schafften es nicht, Struktur in das Frankfurter Spiel zu bringen. Zum Schluss beklagten die Skyliners 26 Ballverluste, die einen erheblichen Anteil an der Niederlage der Hessen hatten.
Aktuell gibt es für die Skyliners einen Konkurrenten weniger im Kampf gegen den Abstieg. Denn zur großen Überraschung der Liga führt der Aufsteiger Heidelberg, der sich am Samstag 75:68 in Gießen durchsetzte, das Oberhaus souverän mit 6:0 Punkten an. Zwei andere Klubs hingegen sind erstaunlich weit unten gesiedelt: Ulm und Oldenburg, die jeweils mit 2:4 Zählern hinter ihren eigenen Erwartungen zurückliegen. Die Spielzeit verspricht spannend zu werden – vor allem für die schlecht gestarteten Skyliners.