
Protest gegen Qatar : Zetern im Zweiteiler
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Dürften im Bikini in Qatar spielen, wenn sie denn wollen würden: Karla Borger (links) und Julia Sude Bild: Picture-Alliance
Karla Borger und Julia Sude setzten durch, beim Beachvolleyball in Qatar im Bikini spielen zu dürfen, obwohl dies dort als anstößig gilt. Eine Provokation? Wir werden es nicht erfahren. Sie gehen nicht hin.
Man könnte direkt meinen, wir hätten diese Woche im Sport einen Freiheitskampf erlebt, bei dem zwei junge Beachvolleyballspielerinnen das Emirat Qatar in die Knie gezwungen haben. Aber stimmt das?
Karla Borger und Julia Sude haben durchgesetzt, dass sie bei einem Turnier in Qatar Anfang März im Bikini spielen dürften – falls sie denn tatsächlich dort starten würden, was aber nicht der Fall ist –, obwohl solch knappe Kleidung in der Öffentlichkeit in diesem Land als anstößig gilt. Ursprünglich war zwar kein Schleier, sondern Dreiviertelhose und T-Shirt gefordert worden, um Schultern und Knie zu bedecken – aber trotzdem. Ihr Sport ist halt ein Flirt mit dem Voyeurismus, das bleibt er auch, wenn sie ihr Outfit nüchtern als „Arbeitskleidung“ bezeichnen.
Davon mal abgesehen gäbe es allerdings weit triftigere Gründe, um als Sportlerin Qatar fernzubleiben, als ein wenig zu viel Stoff. Zum Beispiel den Tod von Arbeitsmigranten, die an den Bauten für die Fußball-WM 2022 beteiligt sind. Oder den mangelnden Respekt vor wirklich wichtigen Frauenrechten. Nun ist den Rebellinnen aber ein Trainingslager in Spanien wichtiger.
