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2:1 in Stuttgart : FC Bayern macht es zu spannend für Nagelsmann

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Hand drauf: Eric Maxim Choupo-Moting (links) und Matthijs de Ligt treffen für den FC Bayern. Bild: EPA

Beim Vorspiel zum großen Duell mit Paris Saint-Germain in der Champions League zeigen die Münchner einige Schwächen, siegen aber in Stuttgart. Ein Abwehrspieler und ein Stürmer erzielen die Tore.

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          Es ist alles gut gegangen, und das war für den FC Bayern, auch für Trainer Julian Nagelsmann, das Wichtigste an diesem Samstag. Die Münchner bleiben Tabellenführer in der Fußball-Bundesliga, können es aber besser, als sie es beim 2:1-Sieg über den VfB Stuttgart gezeigt haben. Die Partie bei den Schwaben war ja nicht ohne das bevorstehende Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Paris St. Germain am kommenden Mittwoch (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League und bei DAZN) zu sehen.

          „Es ist eine Gratwanderung“, hatte Nagelsmann zugegeben. Ihn beschäftigte die Frage, ob man sich schon für Paris einspiele. Aber auch, wie man es hinbekomme, „dass die Spieler im Fokus bleiben und nicht an Paris denken“. Allerdings habe es auch wenig Sinn, „Gas rauszunehmen im Spiel davor“. Denn angesichts der Tabellensituation und des Sieges von Borussia Dortmund am Abend zuvor, habe man, ließ der Bayern-Trainer wissen, „nichts zu verschenken in der Bundesliga“.

          Lange Zeit hat es die Mannschaft gut hinbekommen. Allerdings agierten sie in der Schlussphase etwas zu lässig und kassierten noch ein spätes Gegentor. „Am Ende war es einen Tick zu spannend“, fand Nagelsmann. Stürmer Eric Maxim Choupo-Moting, der vor der Reise nach Stuttgart seinen Vertrag in München verlängerte hatte, befand mit Blick auf Paris: „Es gibt einiges zu verbessern.“

          „In der Bundesliga zählt jeder Punkt“

          Der Bayern-Trainer hatte lange gegrübelt, ob er den am Mittwoch gesperrten Benjamin Pavard spielen lassen oder doch besser jene Abwehrkette, die das Weiterkommen sichern soll. Der Bayern-Trainer entschied sich schließlich gegen den Franzosen – trotz dessen zuletzt guten Leistungen – und für Josip Stanisic, der Pavard vertreten könnte in der Champions League auf der rechten Seite. Der kroatische Nationalspieler hatte wie seine Kollegen in der Defensive zunächst jede Menge zu tun, weil der VfB mutig begann, forsch angriff und so gar nicht auftrat wie ein Abstiegskandidat. Nach elf Minuten war es Stanisic, der dem zu enteilen drohenden Silas an der Strafraumgrenze gerade noch den Ball wegspitzeln konnte.

          Die Bayern fanden anders als eine Woche zuvor gegen Union Berlin nur langsam ins Spiel. Nach sieben Minuten tauchten sie zum ersten Mal gefährlich vor dem Tor von Fabian Bredlow auf, aber eine Abseitssituation beendete den Vorstoß. Fünf Minuten später beendete Dan-Axel Zagadou ein wunderbares Dribbling von Jamal Musiala im Strafraum durch beherztes Eingreifen. Bei Leon Goretzkas Kopfball auf kurzer Distanz klärte Bredlow zur Ecke (21. Minute). Und Dayot Upamecano schoss den Ball nach Joshua Kimmichs Ecke über das Tor (31.).

          Die Stuttgarter stellten die Münchner aber weiterhin vor große Aufgaben. Bei Balleroberung in der eigenen Hälfte schalteten sie schnell auf Angriff um und sorgten so immer wieder einmal für Aufregung im Münchner Strafraum. Als sich Yann Sommer nach einer Ecke verschätzte, köpft Konstantinos Mavropanos den Ball Richtung Tor, aber Matthjis de Ligt klärte vor der Linie (37.). Kurz darauf hatte der Niederländer auf der anderen Seite des Spielfeldes einen noch viel größeren Moment, als er aus gut 20 Metern abzog und damit seine Mannschaft 1:0 in Führung brachte (39.). Bredlow reagierte auch deshalb zu spät, weil ihm die Sicht etwas verstellt war.

          Nach der Pause waren die Bayern bemüht, sich mit einem zweiten Tor und damit etwas komfortableren Führung ein paar Kräfte für vermutlich doch etwas schwerere Aufgabe gegen Paris zu sparen. Aber erst einmal fehlte die Konsequenz im Abschluss. Erst als die Münchner schnörkellos probierten, klappte es.

          Immer wieder wurde die Stuttgarter Arena eingenebelt nach dem Zünden von Pyrotechnik.
          Immer wieder wurde die Stuttgarter Arena eingenebelt nach dem Zünden von Pyrotechnik. : Bild: dpa

          Musiala entledigte sich mit einer geschickten Drehung zunächst seiner Gegenspieler, dann passte er in die Spitze zum zwischen zwei Stuttgarter Abwehrspielern lauernden Thomas Müller. Der Kapitän gab den Ball spielte sofort auf den mitlaufenden Choupo-Motiing ab, der aus acht Metern zum 2:0 traf (62.). Anschließend war für ihn und ein paar andere mit Blick auf Mittwoch wichtige Kräfte Dienstschluss. Gnabry, Sané, Mané, Gravenberch und Pavard kamen rein, nur der Münchner Winter-Transfer João Cancelo nicht.

          Es sah anschließend so aus, als ob der VfB nicht mehr die Energie hätte, sich gegen die Niederlage zu stemmen – bis zur 88. Minute, da gelang Juan José Perea der Anschlusstreffer. Es war der Beginn einer stürmischen Schlussphase, in der die Bayern noch unter Druck gerieten und den schon sicher geglaubten Sieg mit ein paar Unkonzentriertheiten noch aufs Spiel setzten. „Natürlich hätten wir uns die letzten Minuten etwas entspannter gewünscht“, sagte Leon Goretzka. „Aber in der Bundesliga zählt jeder Punkt. Es passt schon.“

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