
Eine Trennung, zwei Verlierer
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Hans-Joachim Watzke und Donata Hopfen im Gespräch: Beide gehen nun getrennte Wege. Bild: dpa
Hinter den freundlichen Abschiedsworten von DFL und ihrer bisherigen Chefin Hopfen steckt ein tiefer Konflikt. Die gegenseitige Kritik ist leidlich verklausuliert.
Das Experimentieren ist zu Ende, hieß es dieser Tage mit Blick auf die Deutsche Fußball Liga (DFL) sehr allgemein. Was ist damit gemeint? Dass die Geschäftsführerin Donata Hopfen, wie am Mittwochabend vom Aufsichtsrat der DFL beschlossen, mit sofortiger Wirkung durch Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt und Oliver Leki (SC Freiburg) ersetzt wird, nicht mehr mit Versuch und Irrtum an der Zukunft der heiligen Bundesliga herumdoktern durfte? Oder dass der vor einem Jahr mit Zuneigung begrüßte Schachzug, endlich mal eine Frau im Männerklub Fußball an allererster Stelle zum Zuge kommen zu lassen, ins Abseits geführt hat?
Wie es zum guten Ton gehört, haben sich die Parteien, hier der DFL-Aufsichtsrat-Chef Hans-Joachim Watzke, dort Donata Hopfen, im Abschiedsschreiben offiziell ihrer Wertschätzung versichert. Weitere Gedanken kommen in solchen Fällen frühestens in der Nachspielzeit ans Tageslicht, wenn es darum geht, die Interpretationshoheit zu gewinnen. Dazu muss man zwischen den Zeilen lesen oder Aussagen auf den Umkehreffekt prüfen: Frau Hopfen schreibt auf LinkedIn vom „Mut“, vom „langen Atem“, den man braucht, um die Bundesliga in eine ertragreiche Zukunft führen zu können. Was nichts anderes heißt als: Ihr habt Angst vor der Modernisierung und denkt nicht langfristig.
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