Wie der Fußball die Menschlichkeit zurückgewinnen kann
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Die „One Love“-Kapitänsbinde führte vor der WM zu hitzigen Debatten. Bild: dpa
Nicht nur bei der WM in Qatar: Die Machtverteilung im internationalen Sport ist sein grundlegendes Problem. Sportler brauchen mehr Mitsprache und Verantwortung. Ein Gastbeitrag.
Als sich die iranischen Nationalspieler bei der Weltmeisterschaft in Qatar aus Unterstützung der Protestierenden in ihrem Heimatland weigerten, die eigene Nationalhymne zu singen, setzten sie eine lange Tradition des Protests von Athleten fort. Den vielleicht legendärsten Moment schufen Tommie Smith und John Carlos bei den Olympischen Spielen 1968, als sie ihre Fäuste in die Luft reckten, um gegen Rassismus und Ungerechtigkeit in ihrer Heimat zu protestieren. Ihre freie Meinungsäußerung, das Risiko, das sie eingingen, und das unbequeme Schlaglicht, das sie erzeugten, während die ganze Welt zusah, sind von unschätzbarem Wert. Sie haben die Rolle des Sports in unserer Gesellschaft geprägt.
Zur Fußball-WM hatten acht nationale Verbände und ihre Mannschaften geplant, eine Armbinde mit der Aufschrift „One Love“ zu tragen. Mit dieser schlichten Geste wollten sie sich von Vorurteilen distanzieren und Solidarität mit Millionen Menschen auf der ganzen Welt zeigen, die nicht frei entscheiden können, wen sie lieben dürfen.
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