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: Riester-Sparer verschenken Geld

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pik. Frankfurt, 6. Dezember. Die Inhaber von Riester-Verträgen verzichten weiterhin in starkem Ausmaß auf ihre staatlichen Zulagen.

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          pik. Frankfurt, 6. Dezember. Die Inhaber von Riester-Verträgen verzichten weiterhin in starkem Ausmaß auf ihre staatlichen Zulagen. Von den rund 13,2 Millionen Riester-Sparern des Jahres 2009 erhielten nur 9,6 Millionen überhaupt eine Grundzulage, wie aus der Antwort der Bundesregierung auf eine große Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervorgeht. Der Rest beantragt sie offenbar gar nicht. Von den 9,6 Millionen Personen bekamen wiederum nur 5,4 Millionen die volle Zulage, die für Alleinstehende 154 Euro im Jahr beträgt. Dafür müssen sie 4 Prozent des sozialversicherungspflichtigen Einkommens des Vorjahres in den Vertrag einzahlen. 1,7 Millionen Riester-Sparer bekamen nur weniger als die Hälfte der möglichen Zulage. Unter den Geförderten mit Kindern ist der Anteil derer, die die volle Zulage erhalten, deutlich höher. Von den 3,7 Millionen Personen mit Kinderzulage waren das rund 2,6 Millionen. Sie bekommen zusätzlich für jedes Kind, das vor 2008 geboren wurde, 185 Euro als Zulage. Danach geborene Kinder werden sogar mit 300 Euro gefördert.

          Die Zulage kann bis zu zwei Jahre lang für das jeweilige Jahr beantragt werden. Wie aus den Zahlen ersichtlich ist, machen nur wenige Riester-Sparer von der einfacheren Methode Gebrauch, bei Vertragsabschluss einen Dauerzulagenantrag zu stellen. Aus der Antwort auf die Anfrage der Linksfraktion geht auch hervor, dass mit 5,4 Millionen Personen deutlich mehr Frauen als Männer (4,2 Millionen) die Grundzulage erhalten. Auch insgesamt ist der Anteil der Frauen, die über die gesetzliche Rente hinaus eine zusätzliche staatlich geförderte Altersvorsorge abgeschlossen haben, mit 72 Prozent höher als unter Männern (70,6 Prozent). Obwohl mehr Frauen im öffentlichen Dienst beschäftigt sind, wo eine betriebliche Altersvorsorge obligatorisch ist, haben mit 55 Prozent Anteil Frauen seltener einen Anspruch auf eine Betriebspension als Männer (57 Prozent). Jeder fünfte sozialversicherungspflichtig Beschäftigte verfügt sowohl über einen Riester-Vertrag als auch eine betriebliche Altersvorsorge.

          Für ihre Betriebspensionen zahlen Männer außerhalb des öffentlichen Dienstes 116 Euro monatlich, Frauen 96 Euro. Im öffentlichen Dienst sind die monatlichen Zahlungen mit durchschnittlich 28 Euro deutlich geringer. Bei diesen Zahlen sind allerdings noch nicht die freiwilligen oder tarifvertraglich festgelegten Anteile der Arbeitgeber berücksichtigt, für die es laut Bundesregierung keine validen Informationen gibt.

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