: "In Guantánamo wurde gefoltert"
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rüb. WASHINGTON, 14. Januar. Erstmals hat ein Mitglied der scheidenden Regierung unter Präsident George W. Bush zugegeben, dass in Guantánamo Folter angewandt worden sei. Die für Anklagen gegen Guantánamo-Häftlinge verantwortliche Susan J.
rüb. WASHINGTON, 14. Januar. Erstmals hat ein Mitglied der scheidenden Regierung unter Präsident George W. Bush zugegeben, dass in Guantánamo Folter angewandt worden sei. Die für Anklagen gegen Guantánamo-Häftlinge verantwortliche Susan J. Crawford sagte, dass es in dem Lager lebensgefährliche Verhörpraktiken gegeben habe. Der "Washington Post" sagte Crawford, sie habe sich gegen eine Anklage des saudischen Häftlings Mohammed al Kahtani entschieden, weil er gefoltert worden sei.
Angesichts der Diskussion um eine Schließung des amerikanischen Gefangenenlagers Guantánamo warnt das Pentagon vor einer hohen Rückfallquote freigelassener Terrorverdächtiger. Bisher hätten 61 ehemalige Guantánamo-Gefangene nach ihrer Freilassung ihre terroristischen Tätigkeiten wiederaufgenommen. Wie Pentagon-Sprecher Geoff Morrell in der Nacht zum Mittwoch mitteilte, gibt es in 18 Fällen geheimdienstliche Beweise, dass die Gefangenen den Terrorkampf wiederaufgenommen haben, in 43 Fällen liege ein starker Verdacht vor. Morrell berichtete, die Zahlen bezögen sich auf den Zeitraum seit der Einrichtung des Lagers im Januar 2002 bis Ende Dezember 2008. Demnach liege die geschätzte "Rückfallquote" heute bei elf Prozent, Ende März 2008 seien es noch sieben Prozent gewesen. Damals hatte das Pentagon von 37 Gefangenen gesprochen, die entweder eindeutig zum Terrorismus zurückgekehrt seien oder im Verdacht stünden, dies getan zu haben.