Eine zunehmend präzisere Diagnostik, Fortschritte in der Forschung und Real-World-Daten ermöglichen Patienten heute eine immer bessere medizinische Versorgung. Doch es gibt auch Nachholbedarf, vor allem im Hinblick auf die Digitalisierung. Wird hier nicht rasch gehandelt, könnte Deutschland nicht nur den Anschluss an andere Länder verlieren, sondern eine fehlende Vernetzung könnte sogar Menschenleben kosten.
Neue Technologien und Digitalisierung beschleunigen Medizin und Gesundheitsversorgung. Ein Gespräch mit Heyo K. Kroemer und Thomas F. Hofmann über Lehren aus der Pandemie, die Medizin der Zukunft und die Potentiale moderner Technologien für Menschen und Patienten.
Unternehmen wie Amazon, Siemens und Alibaba zählen zu den Techgiganten, die sich vermehrt auf den Gesundheitsmarkt konzentrieren. Daraus ergeben sich Chancen und Risiken: Einerseits können sich Prävention und Versorgung verbessern, andererseits gilt es, Benachteiligungen zu vermeiden.
Zwar hat die Digitalisierung im Gesundheitswesen durch die Pandemie Aufwind erhalten, dennoch gibt es weiterhin Nachholbedarf. Ein Gespräch mit Inga Bergen und Volker Amelung über die Nutzung von Daten, Chancen für die Versorgung und Möglichkeiten, die sich aus dem Innovationsfonds ergeben.
Im Vergleich zu anderen Ländern hinkt Deutschland in puncto Kommerzialisierung von akademischer Forschung hinterher. Wagnis- und Wachstumskapital sind dabei wichtige Faktoren. Aber es gibt noch weitere Hindernisse, die es zu beseitigen gilt.
Partizipative Entscheidungen und mehr Mitsprache – das wollen Betroffene auch in der Forschung. Diana Lüftner und Jan Geissler sprechen über die Bedürfnisse der Patienten, deren Einbeziehung in wissenschaftliche Projekte, Fortschritte in der Digitalisierung und die Bedeutung von Informationen.
Weg von einer zentralistischen, hin zu einer regionalen Versorgung: Erste Umsetzungen dieses Konzepts sind bereits erfolgreich angelaufen, und neue Modelle finden sich im Koalitionsvertrag. Das eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für Prävention und Gesundheitserhaltung.
Die Medizin ist weit von einer Vision Zero entfernt, deren Ziel es ist, vermeidbare Todesfälle zu verhindern. Ein Grund liegt auch in der durch administrative Komplexität und mangelnde Digitalisierung erschwerten klinischen Forschung. Um Deutschland wieder zum attraktiven medizinischen Innovationsstandort zu machen, braucht es eine nachhaltig finanzierte Studieninfrastruktur, gute digitale Strukturen und eine verschlankte Bürokratie.
Die vergangenen Jahre belegten die große Bedeutung exzellenter Forschung und innovativer medizinischer Verfahren und Therapien für die Gesellschaft. Bei diesen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten steht Deutschland im Wettbewerb mit anderen Ländern. Experten aus Industrie und Medizin sowie Patienten beurteilen den Status-quo und zeigen Handlungsoptionen auf.
Die Investitionen in Prävention wurden in den vergangenen Jahren erhöht. Einen Überblick über Aktivitäten und Maßnahmen auf diesem Gebiet gibt es bisher nicht, doch erste Ansätze wollen Prävention nun messbar machen. Dennoch fehlt es in vielen Bereichen an quantifizierbaren Zielen, anhand derer sich Status quo und Entwicklungen bestimmen lassen.
Durch Präventionsmaßnahmen sollen Krankheiten vermieden, früh erkannt, ihr Auftreten verzögert oder zumindest ihr Verlauf positiv beeinflusst werden. Dank prädiktiver Medizin und Technologien wie Künstlicher Intelligenz gelingt das immer besser.